Die Fluggesellschaft South African Airways befindet sich – mal wieder – auf der Suche nach einem neuen Firmenchef. Innerhalb der letzten fünf Jahre hat man bereits vier CEOs „verheizt“. Wer am Job interessiert ist, kann sich noch bis 26. April 2024 bewerben.
Doch nicht nur die Position des Generaldirektors wurde neu ausgeschrieben, sondern South African Airways sucht auch weitere Führungskräfte: Finanzchef, Kommerzchef, Personalchef, Cateringchef und Technikchef – auch diese Stellen sind zu haben und bis zum 26. April 2024 werden Bewerbungen angenommen.
Die Neuausschreibungen bedeuten aber nicht zwangsläufig, dass die bisherigen Amtsinhaber das Unternehmen verlassen werden. Auch diese können sich für eine mögliche Wiederbestellung bewerben, müssen sich jedoch der potentiellen Konkurrenz externer Bewerber stellen. Die letzten Jahre waren für den Konzern durchaus turbulent und die CEOs haben sich regelrecht gegenseitig die Türklinke gegeben.
Hintergrund der aktuellen Maßnahme ist, dass die Führungskräfte nicht dauerhaft bestellt sind. Sämtliche Amtsinhaber wurden ad-interim eingesetzt und sollten den Carrier eigentlich vorerst nur bis zum Einstieg eines Investors führen. Im Jahr 2021 sah es ganz danach aus als würde die Regierung 51 Prozent an das Takatso-Konsortium verkaufen. Dazu ist es aber nicht gekommen, denn die Verhandlungen wurden beendet. Der zuständige Minister sagte dazu, dass der Abbruch der Gespräche einvernehmlich erfolgt wäre.
Geblieben ist aber, dass der Vorstand weiterhin nur provisorisch bestellt ist. Nun will das Interimsmanagement Klarheit darüber haben, ob man dauerhaft bestellt wird oder aber durch andere Kandidaten ersetzt wird. Nun muss sich das aktuelle Führungsteam einem formellen Bewerbungsverfahren stellen und es ist keinesfalls fix, dass jeder seinen Job behalten wird.
Die Fluggesellschaft South African Airways befand sich über viele Jahre hinweg tief in der Verlustzone. Dies hatte zur Folge, dass seit dem Jahr 2014 insgesamt acht verschiedene Firmenchefs an der Spitze standen. Allein seit 2019 bis heute waren es vier Generaldirektoren, die jeweils nicht lange durchgehalten haben. Von der Corona-Pandemie war der Carrier besonders hart getroffen, denn man musste Insolvenz anmelden. Dies traf auch die Billigtochter Mango, die bislang nicht wieder in die Luft gebracht werden konnte.
Eigenen Angaben nach habe das Insolvenzverfahren dazu beigetragen, dass sich South African Airways neu aufstellen hat können. Gleichzeitig entledigte man sich zahlreicher Altlasten sowie einem erheblichen Personalüberhang. Damit wären eigentlich ideale Voraussetzungen für den Einstieg eines privaten Mehrheitseigentümers geschaffen worden. Allerdings ist die Privatisierung von South African Airways auf die lange Bank verschoben worden.