Statistik: Im Vorjahr wurde rund die Hälfte weniger verreist

Foto: Pixabay.
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Statistik: Im Vorjahr wurde rund die Hälfte weniger verreist

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Unternahmen die Österreicher im Jahr 2019 noch rund 21,2 Millionen Urlaubsreisen, so gingen die Aktivitäten im Vorjahr um 43,3 Prozent auf 12 Millionen Reisen zurück. Dies geht aus Zahlen der Statistik Austria vor. Die Behörde teilte weiters mit, dass im Bereich der privaten Urlaubsreisen ein Rückfall auf das Niveau des Jahres 2000 erfolgt ist.

Noch drastischer war der Rückgang bei den Geschäftsreisen. Wurden in 2019 noch rund 3,6 Millionen berufliche Reisen ins Ausland unternommen, waren es im Vorjahr nur noch 1,6 Millionen – ein Minus von 55,7 Prozent.

„Die Corona-Pandemie hat die Reisemöglichkeiten der österreichischen Bevölkerung ausgebremst: Im Jahr 2020 wurden um fast die Hälfte weniger Urlaubsreisen unternommen als im Jahr zuvor. Auslandsurlaube sind dabei um mehr als zwei Drittel zurückgegangen, Inlandsurlaubsreisen hingegen nur um ein Fünftel“, so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Die Anzahl der Urlaubsreisenden (ab 15 Jahren) reduzierte sich um mehr als ein Fünftel (-22,1 Prozent) auf 4,5 Millionen (2019: 5,8 Millionen). Das entspricht einer Reiseintensität von 60,3 Prozent, im Vorjahr waren es noch 77,8 Prozent (-17,5 Prozentpunkte). Nach Altersgruppen betrachtet nahm die Reiseintensität am stärksten in der Altersgruppe 65+ ab (-24,7 Prozentpunkte auf 35,9 Prozent).

Die Anzahl der durchgeführten Haupturlaubsreisen mit mindestens vier Nächtigungen reduzierte sich um die Hälfte (-50,1 Prozent) auf 4,9 Millionen, was in etwa dem Wert des Jahres 1990 entspricht (5,2 Millionen). Der Rückgang bei den Kurzurlaubsreisen (mit bis zu drei Nächtigungen) fiel mit etwas mehr als einem Drittel (-37,4 Prozent) auf 7,1 Millionen geringer aus.

Auch Rückgang im Inland

Aufgrund der Reisebeschränkungen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie reduzierte sich 2020 die Anzahl der Auslandsurlaubsreisen um mehr als zwei Drittel (-68,2 Prozent) auf 3,2 Millionen (2019: 10,1 Millionen). Die Zahl der Inlandsurlaubsreisen nahm hingegen nur um ein Fünftel (-20,8 Prozent) auf 8,8 Millionen ab (2019: 11,1 Millionen). Somit erhöhte sich der Anteil der durchgeführten Inlandsurlaubsreisen – gemessen an allen Urlaubsreisen – auf 73,4 Prozent (2019: 52,5 Prozent).

Für das Jahr 2020 wurden 0,8 Millionen Urlaubsreisen nach Deutschland registriert, damit gingen erstmals die meisten Auslandsurlaube nach Deutschland. 0,7 Millionen Urlaubsreisen führten nach Italien und 0,2 Millionen nach Kroatien. Der Anteil der Deutschlandurlaube an allen Auslandsreisen stieg um 7,0 Prozentpunkte (Anteil 2020: 23,6 Prozent; 2019: 16,6 Prozent), der Anteil der Italienreisen erhöhte sich hingegen um lediglich 0,7 Prozentpunkte (Anteil an allen Auslandsurlaubsreisen 2020: 21,6 Prozent, 2019: 20,9 Prozent) und der Anteil der Kroatienreisen ging im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozentpunkte zurück (Anteil 2020: 7,1 Prozent; 2019: 9,6 Prozent).

Auch der Sommer 2020 war von Reiseeinschränkungen geprägt: Insgesamt reduzierte sich die Anzahl der Urlaubsreisenden im Zeitraum Juli, August und September 2020 im Vergleich zum 3. Quartal 2019 um fast ein Viertel (-24,6 Prozent) auf 3,2 Millionen (2019: 4,2 Millionen) Personen. Betrug die Reiseintensität im entsprechenden Vorjahresquartal noch 57,6 Prozent, lag diese in den Sommermonaten Juli, August und September 2020 bei nur mehr 43,2 Prozent (-14,4 Prozentpunkte). Dabei legten Inlandsurlaubsreisen um 18,7 Prozent auf 3,8 Millionen zu, während sich die Anzahl der Urlaubsreisen ins Ausland um 57,3 Prozent auf 1,6 Millionen (2019: 3,8 Millionen) mehr als halbierte.

Jede dritte Urlaubsreise zu Verwandten- und Bekannten

Das wichtigste Reisemotiv der österreichischen Wohnbevölkerung 2020 war der Verwandten- und Bekanntenbesuch (2020: 33,5 Prozent, 2019: 25,5 Prozent); an zweiter bzw. dritter Stelle folgten Aktivurlaub (+7,1 Prozentpunkte auf 25,5 Prozent, 2019: 18,4 Prozent) und Erholungsurlaub mit 17,4 Prozent (2019: 16,1 Prozent). Der Anteil von Kultur- und Städteurlauben nahm um 9,1 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent ab (2019: 15,7 Prozent).

Hotels und ähnliche Betriebe wurden auch bei Urlaubsreisen 2020 am häufigsten als Unterkunftsart gewählt (42,8 Prozent), büßten dennoch Anteile (2019: 54,2 Prozent) zugunsten der unentgeltlichen Unterkünfte bei Freunden, Verwandten, Bekannten bzw. am Zweitwohnsitz (39,8 Prozent, 2019: 28,5 Prozent) ein.

Signifikante Änderungen ergaben sich auch beim Modalsplit: Mehr als drei Viertel der Urlaubsreisen wurden mit dem Pkw durchgeführt (2020: 77,1 Prozent, 2019: 63,9 Prozent), der Anteil der Urlaubsreisen mit dem Flugzeug ging auf 6,5 Prozent – und damit auf das Niveau der 1980er-Jahre – zurück (2019: 19,7 Prozent).

3,0 Millionen Nichtreisende im Jahr 2020, Sicherheitsbedenken an erster Stelle

2020 wurden wieder die Gründe für das Nichtreisen erhoben, wobei von den rund 3,0 Millionen Nichtreisenden auch mehr als ein Grund genannt werden konnte. Erstmals wurden am häufigsten Sicherheitsbedenken (48,9 Prozent der Nennungen; 2019: 6,6 Prozent) von den Befragten genannt. Fast die Hälfte (44,3 Prozent) der Nennungen entfiel, wie schon in den Vorjahren, auf “keine Beweggründe zum Verreisen” (2019: 45,5 Prozent). Ein Viertel (25,3 Prozent) der genannten Gründe betrafen “gesundheitliche Gründe oder eingeschränkte Mobilität” (2019: 29,4 Prozent), 17,6 Prozent “Zeitmangel aufgrund beruflicher Verpflichtungen” (2019: 24,4 Prozent), 15,2 Prozent “Zeitmangel aufgrund familiärer Verpflichtungen” (2019: 26,6 Prozent) und nur mehr 12,1 Prozent “finanzielle Gründe” (2019: 23,4 Prozent).

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