Die Billigfluggesellschaft Transavia France muss am Wochenende bis zu 30 Prozent der geplanten Flüge streichen. Hintergrund ist, dass seit Mittwoch Gewerkschaften das Kabinenpersonal zur Arbeitsniederlegung aufrufen.
Bislang musste die Air-France-KLM-Tochter zahlreiche Flüge absagen. Am Freitag war rund 30 Prozent des Angebots betroffen. Für Samstag hat Transavia France ebenfalls 30 Prozent aller Flüge abgesagt. Für Sonntag rechnet das Luftfahrtunternehmen damit, dass man etwa ein Viertel absagen muss.
Vom Streik betroffen ist die französische Sparte von Transavia. Die niederländische Konzernschwester befindet sich zwar nicht im Streik, jedoch musste diese bereits im Vorfeld wegen Personalmangel und beschränkter Kapazität zahlreiche Flüge ab Amsterdam-Schiphol absagen. Ein kleiner Teil des Angebots wurde auf andere Airports in den Niederlanden verlegt.
In Frankreich ruft unter anderem die Flugbegleitergewerkschaft Syndicat National du Personnel Navigant Commercial das Kabinenpersonal von Transavia France zur unbefristeten Arbeitsniederlegung auf. Zunächst war die Beteiligung eher gering, denn am Mittwoch und Donnerstag mussten jeweils „nur“ etwa 15 Prozent der geplanten Flüge abgesagt werden. Seit Freitag hat sich die Anzahl der Streichungen verdoppelt. Dies deutet stark darauf hin, dass sich mehr Flugbegleiter dem Streik angeschlossen haben.
Die Gewerkschaft weigerte sich in der vergangenen Woche, zusammen mit anderen Gruppen einen Tarifvertrag zu unterzeichnen, da das darin festgelegte Grundgehalt für neu eingestellte Flugbegleiter unter dem Mindestlohn liegen soll. Ein Sprecher der Fluggesellschaft erklärte gegenüber Bloomberg, dass die Vereinbarung Sonderzahlungen und eine verbesserte Personaleinsatzplanung beinhalte. Außerdem sagte der Medienreferent, dass die Vergütung über dem Mindestlohn liege, wenn variable Anteile zum Grundgehalt hinzugerechnet würden.