Sundair schließt Basis: In Kassel-Calden wird es noch ruhiger

Flughafen Kassel-Calden (Foto: Robert Spohr).
Flughafen Kassel-Calden (Foto: Robert Spohr).

Sundair schließt Basis: In Kassel-Calden wird es noch ruhiger

Flughafen Kassel-Calden (Foto: Robert Spohr).
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Im Sommerflugplan 2024 wird die Ferienfluggesellschaft Sundair kein Flugzeug mehr auf dem Airport Kassel-Calden stationiert haben. Dies hat auch zur Folge, dass das Angebot ab diesem Flughafen zurückgefahren wird.

Bereits vor der Errichtung des heutigen Airports Kassel-Calden galt das Projekt als umstritten. Direkt neben dem damaligen Verkehrslandeplatz baute man einen neuen Verkehrsflughafen. Die Politik argumentierte das Projekt mit diversen Studien, die Bedarf und Wirtschaftlichkeit attestieren sollten. Allerdings sind alle Prognosen nicht eingetreten und der Regio-Airport schreibt Jahr für Jahr hohe Verluste, die von den Gesellschaftern, also der öffentlichen Hand, ausgeglichen werden müssen.

Über dauerhaften, ganzjährigen klassischen Linienverkehr verfügt Kassel-Calden nicht. Zum Beispiel die Bozen-Verbindung von Skyalps ist saisonal und wird im Winter 2023/24 gar nicht angeboten. Vollständig nachvollziehbar ist dies nicht, da Südtirol ein beliebter Ort für Winterurlaube ist. Auch im Charterverkehr konnte sich Kassel-Calden noch nicht so richtig etablieren. Lediglich Sundair ist seit einigen Jahren einigermaßen erfolgreich und hat bis zuletzt eine Maschine vor Ort stationiert.

Sonderlich viel Konkurrenz hat die deutsche Ferienfluggesellschaft nicht, da sich kaum andere Carrier für Kassel-Calden begeistern lassen. Punktuell gibt es nur wenig Angebot, das sich nur in ganz seltenen Fällen mit den Sundair-Routen überschneidet. Künftig wird es nochmals ruhiger, denn Sundair zieht den vor Ort stationierten Airbus im Sommer 2024 ab. Der Carrier hat bekanntgegeben, dass man in Lübeck eine neue Basis errichtet und dort ein Flugzeug stationiert.

Der Abzug in Kassel-Calden bedeutet nicht, dass Sundair das Angebot ab diesem Flughafen vollständig einstellt. Laut einem Bericht des Hessischen Rundfunks sollen zwei von sechs wöchentlichen Flügen entfallen. Das Programm wird auf die Ziele Palma de Mallorca und Heraklion gekürzt. Diese sollen jeweils zweimal pro Woche angeboten werden. Die Hurghada-Flüge werden ersatzlos gestrichen.

Der Flughafen Kassel-Calden steht schon von Anfang an im Kreuzfeuer der Kritik. Zuletzt forderten die Grünen die Rückstufung zum Verkehrslandeplatz, was zur Kostenreduktion beitragen soll. Dies wurde von der Landesregierung unter Verweis auf Arbeitsplätze aber abgelehnt. Zumindest momentan scheint es so als hätten jene Kritiker, die bereits in der Planungsphase davor gewarnt haben, dass für diesen Airport kaum bis kein Bedarf besteht und dieser nicht kostendeckend oder gar profitabel betrieben werden kann, rechtgehabt. Die vielen Gutachten, die von den damaligen politischen Entscheidungsträgern vorgelegt wurden, sagten einen florierenden Regionalflughafen, der eine Art sprudelnde Geldquelle werde, voraus. Eingetreten ist das aber nicht.

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