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Swiftair-Absturz: Ein Überblick über die laufenden Untersuchungen

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Am 25. November 2024 erschütterte der Absturz eines DHL-Frachtflugzeugs des Typs Boeing 737-400 nahe dem Flughafen Vilnius die Stadt und sorgte für umfassende Ermittlungen. Das Unglück ereignete sich am Morgen und führte zur vollständigen Zerstörung der Maschine. Der Pilot, ein spanischer Staatsbürger, kam bei dem Unfall ums Leben, während drei weitere Besatzungsmitglieder – darunter litauische, deutsche und spanische Staatsbürger – verletzt wurden. Die Feuerwehr berichtete, dass das Wrack in der Nähe eines Wohngebiets landete, woraufhin angrenzende Lagerräume und ein Fahrzeug Feuer fingen. 13 Personen mussten aufgrund der Gefährdung aus benachbarten Gebäuden evakuiert werden.

Die Ermittlungen zur Klärung der Absturzursache sind komplex und von großer internationaler Bedeutung. Die litauischen Behörden gaben bekannt, dass die Flugschreiber, die in den Luftfahrtkreisen als „Black Boxes“ bekannt sind, am 26. November 2024 geborgen wurden. Diese Geräte, bestehend aus dem Flugdatenschreiber (FDR) und dem Cockpit Voice Recorder (CVR), sind essenziell für die Analyse von Flugunfällen, da sie Informationen über Flugverlauf und Gespräche der Besatzung liefern.

Untersuchung und internationale Unterstützung

Vilmantas Vitkauskas, Vizekanzler und Leiter des Nationalen Krisenmanagementzentrums (NCMC), erklärte, dass Litauen nicht über die technischen Möglichkeiten verfüge, die Daten der Flugschreiber selbst zu analysieren. Daher wurden diese zur weiteren Untersuchung in ein Labor in einem anderen EU-Land geschickt. „Die erste Aufgabe besteht darin, die Flugschreiber vor äußeren Schäden zu schützen und sicher zu den Labors zu transportieren“, erläuterte Vitkauskas gegenüber dem litauischen Rundfunk LRT Radio.

Laurynas Naujokaitis, Leiter der Abteilung für die Untersuchung von Flugzeugunfällen im litauischen Justizministerium, berichtete, dass deutsche Ermittler bereits dem Team beigetreten seien und auch Experten aus Spanien sowie den Vereinigten Staaten erwartet werden. Diese internationale Zusammenarbeit ist nicht ungewöhnlich bei Flugunfällen, bei denen mehrere Nationen betroffen sind.

Erste Erkenntnisse und mögliche Ursachen

Die litauischen Behörden konzentrieren sich darauf, die Umstände des Absturzes zu klären, wobei verschiedene Ursachen in Betracht gezogen werden: technische Mängel, menschliches Versagen oder auch Sabotage. Bis zum 27. November 2024 gab es jedoch keine Beweise für eine absichtliche Manipulation des Flugzeugs. Diese Untersuchung könnte Wochen oder Monate in Anspruch nehmen, da die Entschlüsselung der Daten aus den Flugschreibern oft ein langwieriger Prozess ist.

Der FDR erfasst wichtige Daten wie Geschwindigkeit, Höhe und Flugroute, während der CVR Gespräche der Besatzung, Funkverkehr und andere Umgebungsgeräusche aufzeichnet. Diese Informationen sind entscheidend, um den genauen Ablauf vor dem Unfall zu rekonstruieren.

Auswirkungen auf die Sicherheit und internationale Aufmerksamkeit

Der Vorfall hat nicht nur in Litauen, sondern auch international Aufmerksamkeit erregt, da DHL als weltweit tätiger Kurierdienst eine zentrale Rolle in der Luftfrachtlogistik spielt. Die Boeing 737-400 war eine Standardmaschine für Frachtflüge und wurde auch von der Tochtergesellschaft SwiftAir betrieben. Die Tragödie hat Fragen zur Sicherheit und den Betriebsabläufen im Frachtflugwesen aufgeworfen, insbesondere in Bezug auf die Wartung und Kontrolle älterer Flugzeugmodelle.

Die Tatsache, dass Ermittler aus mehreren Ländern involviert sind, zeigt, wie wichtig die Transparenz und Zusammenarbeit bei der Aufklärung solcher Vorfälle sind. Internationale Luftfahrtbehörden und Sicherheitsorganisationen werden die Ergebnisse der Untersuchung mit Spannung verfolgen, um gegebenenfalls Empfehlungen zur Verbesserung der Sicherheitsstandards abzugeben.

Erste Maßnahmen und Reaktionen der Stadt

Der Bürgermeister von Vilnius, Valdas Benkunskas, zeigte sich besorgt über den Vorfall und versicherte, dass die Stadt alles daran setze, die betroffenen Bewohner zu unterstützen und die Sicherheitsvorkehrungen zu überprüfen. Die Evakuierung von 13 Personen und die Brandbekämpfung der nahegelegenen Feuerquellen verdeutlichen die Dringlichkeit der Rettungsmaßnahmen, die vor Ort ergriffen wurden.

Ausblick: Weiterer Verlauf der Ermittlungen

Die kommenden Wochen und Monate werden entscheidend sein für die Klärung der genauen Unfallursache. Die Flugschreiber spielen dabei eine Schlüsselrolle, da sie die entscheidenden Hinweise liefern könnten, um den Unfallhergang zu rekonstruieren und gegebenenfalls präventive Maßnahmen einzuleiten. Internationale Ermittler und Experten aus der Luftfahrtindustrie werden eng zusammenarbeiten, um die Sicherheit und das Vertrauen in die Luftfrachtlogistik zu wahren.

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