Airbus A318 (Foto: Alf van Beem).
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Tarom verscherbelt Heathrow-Slots an Qatar Airways

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In einem bedeutenden Schachzug hat die rumänische Fluggesellschaft Tarom ihre wertvollen Slots am Flughafen London Heathrow (LHR) an Qatar Airways übertragen. Diese Transaktion, die für den rumänischen Carrier weitreichende Konsequenzen hat, zeigt, wie stark begehrt Start- und Landerechte am verkehrsreichsten Flughafen Europas sind. Während die Summe des Deals nicht öffentlich gemacht wurde, zeigt der Verkauf einmal mehr, wie kostbar und strategisch wichtig Slots an Flughäfen wie Heathrow sind.

Die Start- und Landerechte, auch bekannt als „Slots“, sind in der Luftfahrtindustrie besonders wertvoll, da sie den Zugang zu stark frequentierten Flughäfen regeln. In diesem Fall handelte es sich um einen Verkauf der täglichen Slots von Tarom für die Wintersaison, wobei diese Rechte dauerhaft an Qatar Airways übertragen wurden. Diese Slots ermöglichten es Tarom, täglich von London Heathrow nach Bukarest Henri Coanda International Airport (OTP) zu fliegen. Tarom bediente diese Strecke mit einem Airbus A318, einem kleineren Modell im Vergleich zu den Großraumflugzeugen, die von Qatar Airways eingesetzt werden.

Qatar Airways plant, diese neu erworbenen Slots für zusätzliche Flüge zwischen London Heathrow und ihrem Heimatflughafen in Doha, dem Hamad International Airport (DOH), zu nutzen. Mit der geplanten Ankunftszeit um 23:00 Uhr und einer Abflugzeit um 23:05 Uhr plant Qatar Airways, ihre Boeing 777-300ER auf dieser Strecke einzusetzen. Die Boeing 777-300ER bietet je nach Konfiguration Platz für bis zu 354 Passagiere, wobei die Fluggesellschaft auf Luxus und Komfort setzt, insbesondere in der Business- und First-Class.

Strategische Bedeutung der Heathrow-Slots

London Heathrow ist nicht nur einer der geschäftigsten Flughäfen der Welt, sondern auch einer der am schwersten zugänglichen aufgrund seiner chronischen Kapazitätsengpässe. Der Erwerb von Slots an diesem Flughafen ist für Fluggesellschaften daher von immenser strategischer Bedeutung. Qatar Airways wird durch diesen Kauf ihre Präsenz auf der Strecke zwischen London und Doha weiter ausbauen. Bereits jetzt führt die Fluggesellschaft bis zu sieben Flüge täglich auf dieser Strecke durch, mit der zusätzlichen Frequenz erhöht sich diese Zahl auf acht tägliche Flüge.

Die hohe Nachfrage nach Start- und Landerechten am Flughafen Heathrow spiegelt sich auch in den Preisen wider. Laut Berichten zahlte Oman Air im Jahr 2016 satte 75 Millionen US-Dollar für zwei Slots von Air France. Es ist daher nicht abwegig anzunehmen, dass der Deal zwischen Tarom und Qatar Airways ebenfalls einen hohen finanziellen Wert hat. Diese Summen verdeutlichen, wie begehrt und selten Slots an einem Flughafen wie Heathrow sind.

Auswirkungen auf Tarom und Qatar Airways

Für Tarom bedeutet der Verkauf der Slots am Heathrow-Airport nicht nur den Rückzug von einer wichtigen Strecke, sondern auch eine Neuausrichtung ihrer Strategie. Die rumänische Fluggesellschaft, die seit Jahren mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, könnte die Einnahmen aus diesem Deal nutzen, um andere Teile ihres Netzwerks zu stärken oder ihre Flotte zu modernisieren. Es bleibt abzuwarten, welche langfristigen Auswirkungen dieser Verkauf auf Tarom haben wird.

Für Qatar Airways ist der Erwerb dieser Slots ein weiterer Schritt in ihrer Expansionsstrategie. Die Fluggesellschaft hat sich in den letzten Jahren als eine der führenden globalen Airlines etabliert, die vor allem durch ihren exzellenten Service und ihre modernen Flugzeuge bekannt ist. Mit der Verstärkung ihrer Präsenz am Flughafen Heathrow setzt Qatar Airways ein klares Zeichen, dass sie ihre Marktposition in Europa weiter ausbauen möchte.

Die wachsende Nachfrage nach Slots am Flughafen Heathrow unterstreicht die Notwendigkeit einer weiteren Start- und Landebahn, um die Kapazität des Flughafens zu erhöhen. Seit Jahren wird über den Bau einer dritten Landebahn diskutiert, doch aufgrund des Widerstands der lokalen Gemeinden und komplexer Planungsverfahren ist das Projekt noch nicht über das Planungsstadium hinausgekommen. Sollte der Ausbau von Heathrow letztendlich doch realisiert werden, könnte dies die Verteilung von Slots erheblich beeinflussen und neue Möglichkeiten für Fluggesellschaften schaffen.

In der Zwischenzeit bleibt Heathrow ein zentraler Knotenpunkt im globalen Luftverkehr, und der Wettbewerb um Slots dürfte weiterhin intensiv bleiben. Der Verkauf der Slots von Tarom an Qatar Airways ist ein weiterer Beweis dafür, wie wertvoll diese Rechte für Fluggesellschaften sind, die ihre globalen Verbindungen stärken möchten.

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