Am 7. Feber 2024 ist es vor dem Start von Thai-Airways-Flug TG121 zu panischem Verhalten eines kanadischen Staatsbürgers gekommen. Der Passagier erlitt laut lokalen Medienberichten eine Panikattacke und verlangte von den Flugbegleitern, dass diese sofort einen Ausgang öffnen sollen, so dass er die Maschine verlassen kann.
Eigentlich sollte der Airbus A321 von Chiang Mai nach Bangkok fliegen. Dazu kam es aber zunächst nicht, denn ein 40-Jähriger verlor die Nerven und wollte während sich der Mittelstreckenjet auf dem Weg zur Runway befand das Flugzeug verlassen. Es ist ihm gelungen eine Tür des Flugzeugs aufzudrücken. Dadurch wurde auch die zugehörige Notrutsche ausgelöst.
Betroffen war der Eingang L1, der sich nahe dem Cockpit befindet. Laut lokalen Medienberichten soll keinerlei kriminelle Bedrohung von dem Mann ausgegangen sein. Vielmehr dürfte es sich um eine psychische Ausnahmesituation gehandelt haben. Er forderte zunächst lautstark die Flugbegleiter zum Öffnen der Tür auf, sprach jedoch keinerlei Drohungen auf. Als diese seiner Forderung nicht nachgekommen sind, drückte er mit aller Kraft die Tür L1 auf. Dadurch wurde auch die Notrutsche ausgelöst.
Anschließend wollte der „unruly PAX“ den Airbus A321 über die Notrutsche verlassen, jedoch konnten ein Passagier und ein Flugbegleiter ihn daran hindern. Er wurde festgehalten, soll aber keinen Widerstand geleistet haben. Die Polizei hat den verwirrten Mann anschließend übernommen. In seiner ersten Vernehmung soll er behauptet haben, dass er von einer mysteriösen Untergrundorganisation verfolgt werde und Angst gehabt hätte, dass er auf diesem Flug angegriffen werde. Eigenen Angaben nach ist er beruflich als EDV-Techniker im kanadischen Vancouver tätig.
Die zuständige Staatsanwaltschaft ordnete die Untersuchungshaft an und verfügte gleichzeitig eine entsprechende psychiatrische Behandlung. Dabei soll auch ein Fachgutachten eingeholt werden, das Aufschlüsse über den tatsächlichen geistigen Zustand und in weiterer Folge auch die strafrechtliche Schuldfähigkeit geben soll. Auch wurde bekannt, dass sein Blut auf etwaigen Missbrauch von Drogen untersucht werden soll. Diesbezüglich wurden seitens Polizei und Staatsanwaltschaft aber noch keine Ergebnisse publik gemacht.
Für Thai Airways war der Vorfall ärgerlich, denn der Airbus A321 konnte zunächst nicht mehr kommerziell eingesetzt werden. Techniker mussten die Notrutsche wieder in den vorgeschriebenen Zustand bringen. Nach etwa drei Stunden waren die Reparaturen und Überprüfungen abgeschlossen, so dass das betroffene Flugzeug dann doch noch in Richtung Bangkok abheben konnte.