Airbus A350-900 (Foto: Steffen Lorenz).
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Tragödie im Cockpit: Kapitän eines Turkish Airlines-Fluges stirbt

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Ein dramatischer Zwischenfall erschütterte am 8. Oktober 2024 den Turkish Airlines-Flug TK204, der von Seattle nach Istanbul unterwegs war. Während des Fluges über Grönland erlitt der 59-jährige Kapitän Ilcehin Pehlivan einen gesundheitlichen Notfall und verstarb noch vor der Notlandung auf dem New Yorker Flughafen JFK. Trotz sofortiger Reaktionen der Crew und medizinischer Notfallmaßnahmen konnte das Leben des erfahrenen Piloten nicht gerettet werden.

Der Flug TK204, durchgeführt mit einem Airbus A350-900 der Turkish Airlines, startete um 19:01 Uhr Ortszeit vom internationalen Flughafen Seattle-Tacoma. Die Maschine war für einen elfstündigen Flug über Nordkanada und Grönland nach Istanbul bestimmt. Mit 329 möglichen Passagierplätzen, aufgeteilt in 32 Plätze in der Business Class und 297 in der Economy Class, handelt es sich bei diesem Flug um eine der vielen transatlantischen Verbindungen, die Turkish Airlines täglich anbietet.

Nach etwa vier Stunden in der Luft, als sich das Flugzeug in einer Reiseflughöhe von 39.000 Fuß südlich von Baffin Island befand, wurde der Kapitän plötzlich arbeitsunfähig. Die verbleibende Cockpitbesatzung, bestehend aus einem Ersatzpiloten und einem Ersten Offizier, reagierte sofort, erklärte einen Notfall und entschied sich, die Maschine auf dem nächstgelegenen geeigneten Flughafen in New York JFK notzulanden.

Vergebliche Rettungsversuche und Notlandung

Trotz aller Bemühungen der Crew und der medizinischen Notfallversorgung an Bord konnte der Gesundheitszustand des Kapitäns nicht stabilisiert werden. Die Notlandung auf dem Flughafen JFK erfolgte um 02:56 Uhr, etwa acht Stunden nach dem Abflug aus Seattle. Als medizinisches Personal das Flugzeug betrat, musste es leider feststellen, dass Kapitän Pehlivan bereits verstorben war.

In einer Erklärung der Fluggesellschaft hieß es: „Der Kapitän unseres Flugzeugs vom Typ Airbus A350 mit der Flugnummer TK204 von Seattle nach Istanbul wurde während des Fluges ohnmächtig. Die Cockpitbesatzung entschied sich für eine Notlandung in New York, aber unser Kapitän verlor vor der Landung sein Leben.“ Turkish Airlines drückte in ihrer Erklärung ihre tiefe Trauer aus und sprach der Familie des verstorbenen Piloten ihr Beileid aus.

Gesundheitliche Überprüfung und dienstliche Vorgeschichte

Ilcehin Pehlivan, der 59-jährige Kapitän, war seit 2007 bei Turkish Airlines tätig und verfügte über langjährige Erfahrung in der internationalen Luftfahrt. Sein letzter routinemäßiger Gesundheitscheck fand am 8. März 2024 statt, und es wurden keine gesundheitlichen Probleme festgestellt, die seine Arbeit beeinträchtigt hätten. Der plötzliche gesundheitliche Notfall, der zu seinem Tod führte, stellt daher eine tragische Überraschung dar.

Die genaue Ursache seines Todes ist zum Zeitpunkt des Schreibens noch nicht bekannt, doch es ist wahrscheinlich, dass ein akuter medizinischer Vorfall – möglicherweise ein Herzinfarkt oder ein ähnliches Ereignis – dazu führte, dass Pehlivan nicht mehr in der Lage war, seine Arbeit fortzusetzen. Solche Vorfälle im Cockpit sind äußerst selten, doch sie unterstreichen die Bedeutung der umfassenden Gesundheitschecks, denen Piloten regelmäßig unterzogen werden.

Auswirkungen auf die Passagiere und den Flugverkehr

Nach der Notlandung am JFK-Flughafen wurde der Airbus A350-900 von Turkish Airlines am Boden gehalten, und die Passagiere mussten auf alternative Flugverbindungen warten. Turkish Airlines organisierte die Weiterreise der gestrandeten Passagiere von New York nach Istanbul und bot dabei eine Reihe von Optionen an. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Flugzeug weiterhin in New York, während weitere Untersuchungen zum Vorfall durchgeführt wurden.

Die genaue Anzahl der Passagiere an Bord des Fluges wurde nicht bekanntgegeben, jedoch hat das betroffene Flugzeug eine maximale Kapazität von 329 Personen. Der Flug TK204 gehört zu den täglichen Verbindungen von Turkish Airlines zwischen Seattle und Istanbul und ist für seine regulären Abflüge um 18:40 Uhr bekannt, die in Istanbul um 16:40 Uhr Ortszeit am nächsten Tag ankommen sollen.

Ein tragisches Ereignis in der Luftfahrtgeschichte

Der Tod von Kapitän Pehlivan wirft erneut die Frage nach der Gesundheit und dem Wohlbefinden von Piloten auf Langstreckenflügen auf. Während regelmäßige medizinische Untersuchungen für Piloten vorgeschrieben sind, bleibt die körperliche Belastung, die mit langen Dienstzeiten und dem Stress der Flugführung verbunden ist, ein zentraler Aspekt des Berufs.

Auch die Rolle der Co-Piloten und der Reservepiloten, die in solchen Notfällen eingreifen können, zeigt, wie entscheidend das Zusammenspiel innerhalb des Cockpits ist. Dank der schnellen Reaktion der restlichen Besatzung konnte die Maschine sicher gelandet werden, und es kam zu keinem weiteren Unglück für die Passagiere und die Crew.

Eine Tragödie im Cockpit, die zum Nachdenken anregt

Der plötzliche Tod des Kapitäns während eines regulären transatlantischen Fluges hat nicht nur die Turkish Airlines-Familie, sondern auch die Luftfahrtbranche tief erschüttert. Dieser Vorfall zeigt die Unvorhersehbarkeit medizinischer Notfälle, selbst bei Menschen, die regelmäßig untersucht und für flugtauglich erklärt werden. Turkish Airlines hat schnell gehandelt, um die Situation zu bewältigen, und ihre Besatzung hat in einer extrem schwierigen Situation Professionalität und Besonnenheit bewiesen.

Es bleibt zu hoffen, dass dieser tragische Vorfall dazu beitragen wird, den Fokus auf die gesundheitliche Betreuung und das Wohlbefinden von Flugbesatzungen noch weiter zu verstärken, um ähnliche Unglücke in der Zukunft zu verhindern.

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