Das tschechische Eisenbahnunternehmen Regiojet wird ab Dezember 2026 die Fernverbindung zwischen Prag über Havlíčkův Brod nach Jihlava/Brno betreiben. Es handelt sich um eine Route, die seitens des Verkehrsministeriums europaweit ausgeschrieben wurde.
Bislang wird diese inländische Eisenbahnverbindung vom staatlichen Mitbewerber České dráhy bedient. Im Dezember 2026 wird der private Anbieter Regiojet übernehmen. „Der neu ausgeschriebene Vertrag wird den Fahrgästen neue Züge und eine bessere Erreichbarkeit der Regionalstadt Jihlava bringen, da alle 120 Minuten ein direkter Zug zwischen Praha, Havlíčkův Brod und Brno sowie ein direkter Zug von Praha über Havlíčkův Brod nach Jihlava verkehren wird“, erklärt Tschechiens Verkehrsminister, Martin Kupka.
Die Vergabe an Regiojet bedeutet auch, dass sich das Unternehmen für die Bedienung der subventionierten Route, für die man den Zuschlag bekommen hat, neue Triebzüge beschaffen muss. In der Ausschreibung ist festgehalten, dass es sich um Fahrbetriebsmittel des Herstellers Pesa, die mindestens 200 km/h schnell fahren können, handeln muss. Später sollen diese auch auf anderen Routen zum Einsatz kommen, wobei diese noch nicht ausgeschrieben sind. Im Tender ist auch festgehalten, dass an Bord kostenfreies WLAN sowie die Möglichkeit zum Erwerb von Snacks und Getränken angeboten werden muss.
Auch hat Tschechien darauf geachtet, dass Niederflurfahrzeuge zum Einsatz kommen. Denn: Kupka betont, dass mindestens eine Tür auf jeder Seite jedes Wagens den Ein- und Ausstieg ohne Treppen ermöglichen muss. Damit will man sicherstellen, dass auch Passagiere mit eingeschränkter Mobilität ohne fremde Hilfe mitfahren können.
Der Vertrag, den das Verkehrsministerium mit Regiojet unterschrieben hat, ist auf 15 Jahre datiert. Die Dauer wird damit begründet, dass das Verkehrsunternehmen, das den Zuschlag erhalten hat, eine lange Abschreibungsdauer für die werksneuen Fahrbetriebsmittel hat. Sollte die Zusammenarbeit vorzeitig beendet werden, wurde vereinbart, dass an einen eventuellen neuen Operators die Züge zum marktüblichen Preisen weiterverkauft werden müssen.