Das Reiseunternehmen profitiert von der gestiegenen Reiselust. Die Nachfrage ist fast auf Vorkrisenniveau. Doch das Flugchaos bringt Tui um den ersten Gewinn seit Corona-Ausbruch.
75 Millionen Euro habe das Chaos an den Flughäfen im dritten Quartal gekostet, wie die Tagesschau berichtet. In der Pressemeldung zu den Quartalszahlen heißt es “Unregelmäßigkeiten insbesondere im britischen Flugverkehr” hätten zu den zusätzlichen Kosten geführt. Dabei geht es um rund 200 gestrichene Flüge am Flughafen Manchester. Der Konzern selbst hat nach eigener Aussage dennoch 96 Prozent aller Gäste in den Monaten Mai und Juni pünktlich beziehungsweise mit weniger als drei Stunden Verspätung an ihren Urlaubsort gebracht.
Ohne die oben genannten Zusatzkosten läge das bereinigte Konzern-EBIT bei 48 Millionen Euro und wäre damit das erste profitable Quartal für die Tui Group seit Beginn der Pandemie. Zwar konnte das Unternehmen seinen Umsatz auf 4,43 Milliarden Euro fast versiebenfachen, doch steht für die Monate April bis Juni aber erneut ein Minus vor dem bereinigten Gewinn vor Steuern: ein Verlust von 27 Millionen Euro. Der Konzern spricht von einem “annähernd ausgeglichenen Quartalsergebnis” und erwartet für das Gesamtjahr weiter eine Rückkehr in die Gewinnzone.
Die übrigen Zahlen geben dem größten Pauschalreiseanbieter Europas auch allen Grund zum Optimismus. Zwischen April und Juni, dem für Tui dritten Quartal, lag die Gästezahl verglichen mit 2019 bei 84 Prozent. Somit reisten im Berichtszeitraum 5,1 Millionen Menschen mit dem Reiseanbieter. Für diesen Sommer zählt die Tui aktuell bereits 11,5 Millionen Urlaubsgäste. Konzernweit liegen die Buchungen bei 90 Prozent des Niveaus vom Sommer 2019. Für die Monate Juli bis August steigt dieser Wert eigenen Angaben zufolge nochmal an.