Unmissverständlich fordert die deutsche Flugbegleitergewerkschaft Ufo mehr Geld für die Kabinenmitarbeiter bei Lufthansa. Man hat dazu ein Forderungspaket vorgelegt, das nebst einer Einmalzahlung von 3.000 Euro auch Lohnerhöhungen von bis zu 15 Prozent beinhaltet.
„Nach der außergewöhnlich erfolgreichen Rückkehr der Luftfahrt insbesondere im Passagiergeschäft sowie den jüngst gemeldeten Rekordumsätzen der Lufthansa, sehen wir es als absolut angemessen an, diese Vergütungserhöhung für unsere Kollegen zu fordern. Nun wird es Zeit, dass auch die Kabine, die einen wesentlichen Beitrag zu diesem Erfolg geleistet hat und die die Last einer katastrophalen Personalplanung trägt, finanziell beteiligt wird“, so Joachim Vázquez Bürger, Tarifvorstand bei UFO
Weitere Punkte des Forderungspakets sind u.a. die Erhöhung eines Urlaubsgeldzuschlages und der sog. Fremdsprachenzulagen, beides seit Jahrzehnten nicht angehoben, ferner ein Bildungszuschuss in Höhe von 500 Euro für UFO-Mitglieder. Die Gewerkschaft vertritt die Ansicht, dass „notwendige Weiterbildungsmaßnahmen nun im Rahmen ihrer Arbeitszeit – und nicht mehr wie bisher in der Freizeit“ durchgeführt werden sollten.
„Seit 2019 haben wir trotz einer Vergütungserhöhung im vergangenen Jahr in weit überwiegender Mehrheit Reallohnverluste hinnehmen müssen. Nicht zuletzt aufgrund immenser Einsparungen, die im Zuge der Corona-Pandemie zur Unternehmensrettung erbracht wurden und die in Teilen bis heute nachwirken. Bei anhaltend hoher Inflation”, so Harry Jaeger, UFO-Verhandlungsführer und Tarifexperte bei UFO.
„Wir haben unter großer Kraftanstrengung gemeinsam die Krise gemeistert und nun ist es an der Zeit, gemeinsam durch Reallohnsteigerungen am immensen Erfolg zu partizipieren. Wir hoffen, dass auch Lufthansa das versteht, denn etwas anderes werden unsere Kollegen zu Recht nicht akzeptieren“, so Jaeger abschließend. Den aktuellen Vergütungstarifvertrag schlossen UFO und Lufthansa im November 2022. Dieser endet am 31.12.2023.