Das stark vom Tourismus abhängige Griechenland will sich ab 14. Mai 2021 wieder für Urlauber öffnen. Dies kündigte der fachlich zuständige Minister Harry Theoharis während der Online-Messe ITB Now an. Er betonte auch, dass die Urlauber hinsichtlich der Pandemie im Inland keine nennenswerte Rolle gespielt haben.
Dieser Punkt ist insofern interessant, da beispielsweise der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz und sein Innenminister Karl Nehammer (beide ÖVP) vor Weihnachten behauptet haben, dass die überwiegende Mehrheit der Neuinfektionen von Urlaubsrückkehrern eingeschleppt wurde. Die Aussagen basierten auf keinerlei wissenschaftlichen Daten und waren aufgrund des Umstands, dass die Balkan-Region und die Türkei explizit genannt wurden, auch noch diskriminierend.
Griechenland führte im Vorjahr stichprobenartige PCR-Tests durch. Diese fanden an den Flughäfen statt und je nach Herkunftsland wurde man zum Abstrich gebeten oder eben nicht. Die Kosten wurden vom griechischen Staat übernommen. Das Ergebnis wurde per SMS zugestellt. Der QR-Code, der sich auf dem elektronischen PLF-Formular befindet, wurde übrigens von der Teststation abgescannt.
Theoharis sagte während der ITB Now aber auch, dass es das Ziel ist, dass am 14. Mai 2021 die Grenzen für ausländische Urlauber öffnen. Er fügte hinzu, dass die Regierung die Situation im In- und Ausland beobachten wird und keine voreiligen Schritte unternehmen wird, „die unsere bisherigen Erfolge gefährden könnten“. Dennoch bleibt es das Ziel des griechischen Tourismusministers, dass bis 14. Mai 2021 die bestehenden Beschränkungen aufgehoben werden.
Freie Bahn für Geimpfte – alle anderen brauchen einen Testnachweis
Zunächst wird man Urlauber aus der Europäischen Union und aus Israel begrüßen. Mit dem zuletzt genannten Staat schloss man bereits einen Vertrag ab, der Geimpften Personen das Reisen ohne Quarantäne erfolgt. Im nächsten Schritt sollen wieder Gäste aus dem Vereinigten Königreich und aus den USA einreisen dürfen. In diesem Zusammenhang verwies Harry Theoharis auf den hohen Impffortschritt in den beiden genannten Ländern, die wichtige Quellmärkte für die griechische Touristik sind.
Innerhalb der Europäischen Union wird, so der griechische Tourismusminister, der vom österreichischen Bundeskanzler initiierte „Green Pass“ („Privilegienpass“) eine tragende Rolle spielen. Personen, die eine Impfung oder eine Genesung nachweisen können, sollen von Beschränkungen ausgenommen sein. Alle anderen müssen dem aktuellen Planungsstand nach einen negativen PCR-Test, der maximal drei Tage alt sein darf, vorlegen. Ob Griechenland die Möglichkeit zur Testung an den Flughäfen anbieten wird oder aber ob möglicherweise Antigen-Tests anerkannt werden, ist noch nicht final entschieden. Da jedoch auf EU-Ebene die Schnelltests forciert werden und Griechenland stark vom Tourismus abhängig ist, könnte es hier noch zu einer Vereinfachung kommen.