VC kritisiert Wizz Air-CEO: “Flugsicherheit ist nicht verhandelbar”

Sharklet von Wizz Air (Foto: Amely Mizzi).
Sharklet von Wizz Air (Foto: Amely Mizzi).

VC kritisiert Wizz Air-CEO: “Flugsicherheit ist nicht verhandelbar”

Sharklet von Wizz Air (Foto: Amely Mizzi).
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Wizz-Air-CEO József Váradi fordert von seinen Mitarbeitern, auch müde weiterzuarbeiten – manchmal sei es notwendig, “die Extrameile zu gehen”. Die Pilotenvereinigung Cockpit kritisiert das scharf. Übermüdung von Flugzeugbesatzungen führte bereits zu mehreren Unfällen und Abstürzen.

In fast allen Bereichen in der Luftfahrt ist während der Corona-Krise in Europa massiv Personal abgebaut worden. Zu viele Beschäftigte wurden entlassen und haben der Branche aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen oftmals auch dauerhaft den Rücken gekehrt. Nun wollen die Menschen wieder fliegen und es fehlt an allen Ecken und Enden Personal, um Flugzeuge abzufertigen, zu betanken, die Passagiere zu betreuen oder die Flugzeuge zu fliegen. 

Aufgrund der dünnen Personaldecke am Boden und in der Luft mussten viele Airlines hunderte Flüge vorsorglich streichen. Dabei war die Erholung seit Monaten absehbar. Flugstreichungen tun zwar Passagieren und Unternehmen weh, sind aber letztlich aus der Perspektive der Flugsicherheit der vernünftigste Weg in der aktuellen Situation. Aus gutem Grund ist es nicht erlaubt, übermüdet zu fliegen und eine ausgeruhte Crew ist ein Sicherheitsgewinn, auf den nicht verzichtet werden darf. 

“Die Flugsicherheit ist auch in Zeiten von Personalengpässen nicht optional,” sagt VC-Präsident Stefan Herth. “Die Beschäftigten im Luftverkehr arbeiten extrem hart daran, alle Flüge wie geplant durchzuführen. Bei aller Fehlplanung sind die Airlines aufgerufen, sich ihrer Verantwortung beim Thema Safety bewusst zu sein und die Beschäftigten nicht zum Dienst an der Grenze der Erschöpfung zu drängen. Niemand will übermüdete Piloten im Cockpit. Einige Verantwortliche schießen in der aktuellen Situation aber übers Ziel hinaus und bauen unzulässigen Druck auf. Was der CEO von Wizzair durch seine kürzlich getätigten Äußerungen zum Thema Fliegen unter Ermüdung erkennen lässt, ist ein sehr problematisches Verständnis von Sicherheitskultur. Die Beteiligten aller Ebenen – von den Beschäftigten selbst über die Verantwortlichen in Safety-Abteilungen und Behörden bis hin zum Unternehmensmanagement und den Entscheidern in der Politik – sind aufgerufen, genau auf die Situation der Arbeitnehmer im Luftverkehr zu schauen. Das Prinzip Safety First ist absolut essenziell und nicht verhandelbar.”

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