Die Geschäftsleitung der Ferienfluggesellschaft Tuifly und die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit liegen sich schon länger in den Haaren. Nun kündigten die Arbeitnehmervertreter den so genannten Manteltarifvertrag auf und werfen dem Management vor, dass dieses wiederholt gegen eine so genannte Protokollnotiz verstoßen habe.
Im Zuge der Corona-Pandemie entschied sich die Konzernführung der Tui AG zur dauerhaften Verkleinerung der Flotte von Tuifly Deutschland. Diese wurde fast halbiert. Auch das Langstreckenprojekt, das ab Düsseldorf geplant war, wurde noch vor dem Erstflug abgeblasen. Im Zuge der Verkleinerung des Carriers wurden zahlreiche Stellen abgebaut, jedoch erklärte ein Gericht dies in einigen Fällen für unzulässig.
In einem Schreiben, über das das deutsche Fachportal Airliners.de berichtet, wirft die Pilotengewerkschaft dem Tuifly-Management zahlreiche Verstöße vor. Beispielsweise behauptet man, dass Informationspflichten bzw. Abläufe bei der Wiedereinstellung von gekündigten Piloten nicht eingehalten worden wären. Die Vereinigung Cockpit habe dies mehrfach „eingemahnt“, jedoch ohne Erfolg. Die Folge daraus: Man macht von einem Sonderkündigungsrecht, das im Manteltarifvertrag enthalten ist Gebrauch und kündigt diesen auf.
Die betroffene Fluggesellschaft will sich inhaltlich noch nicht äußern. Man verweist darauf, dass man das Schreiben derzeit analysiere und intern über das weitere Vorgehen berät. Daher gilt es abzuwarten, ob die Geschäftsleitung von Tuifly die Kündigung akzeptiert oder aber die für solche Fälle vorgesehenen juristischen Rechtsmittel einlegen wird.