Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit leitet bei der Lufthansa-Tochter Eurowings eine Urabstimmung über mögliche Streikmaßnahmen ein. Hintergrund ist, dass die Arbeitnehmervertreter der Ansicht sind, dass der Arbeitgeber „kein verhandlungsfähiges Angebot“ vorgelegt habe.
Bis zum 31. August 2022 können die bei Eurowings arbeitenden Mitglieder der Vereinigung Cockpit an der Abstimmung über mögliche Arbeitskampfmaßnahmen teilnehmen. Die Gewerkschaft teilte dazu unter anderem mit: „Die Tarifverhandlungen der Vereinigung Cockpit mit Eurowings sind ins Stocken geraten. Beim Manteltarifvertrag, der maßgeblich für die Arbeitsbedingungen in den Cockpits relevant ist, konnten trotz mehrerer Gesprächsrunden kaum Fortschritte darüber erzielt werden, wie die Belastungen der Beschäftigten künftig adäquat geregelt werden sollen. Der Arbeitgeber hat kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt. Die Tarifkommission der Eurowings hat gemeinsam mit dem VC-Vorstand deshalb beschlossen, eine Urabstimmung einzuleiten, die bis zum 31. August läuft“.
Gleichzeitig betont die Vereinigung Cockpit, dass die Durchführung der Abstimmung unter den Gewerkschaftsmitgliedern noch nicht bedeutet, dass tatsächlich gestreikt wird. Allerdings ist allein das Ansetzen einer Urabstimmung durchaus ein Druckmittel auf den Arbeitgeber. Die VC kritisiert auch, dass die „ausgedünnte Personaldecke“ auf einen „starken Anstieg des Flugverkehrs getroffen ist“. Bislang „hat es keine vernünftigen Antworten auf diese Situation gegeben“, so die Arbeitnehmervertreter.
„Eine Urabstimmung ist kein Streikbeschluss und kein Gesprächsabbruch. Wir sind selbstverständlich weiterhin gesprächsbereit und möchten eine Lösung auf dem Verhandlungsweg erreichen,“ sagt VC-Pressesprecher Lars Frontini. „Bei Eurowings haben wir seit Längerem aber sehr wenig Bewegung auf Seiten des Arbeitgebers erlebt. Deshalb fragen wir nun mit der Urabstimmung ein Meinungsbild bei den betroffenen Kolleginnen und Kollegen ab.“