Die Pleite der südafrikanischen Fluggesellschaft Comair hat zur Folge, dass die Marke British Airways nicht mehr omnipräsent ist. Deswegen sieht sich das IAG-Konzernmitglied nach einem neuen Franchisenehmer um und könnte bei South African Airways fündig geworden sein.
Derzeit ist die dänische Sun Air of Scandinavia das einzige konzernfremde Luftfahrtunternehmen, das die Marke British Airways in Lizenz nutzt. Zuvor war in Südafrika viele Jahre lang Comair in den Farben der Briten unterwegs. Bedingt durch die Insolvenz ist dieser Franchisenehmer weggefallen, jedoch scheint es der IAG sehr wichtig zu sein, dass man auch weiterhin innerhalb von Südafrika mit dem BA-Brand präsent ist.
Derzeit befindet man sich mit South African Airways in Verhandlungen über mögliches Franchising. Der Carrier bestätigte die Gespräche, nannte jedoch keine näheren Details. Das Thema gilt durchaus als heikel, denn es könnte gar Auswirkungen auf die Mitgliedschaft in der Star Alliance haben. Es gilt als äußerst unwahrscheinlich, dass SAA in den Farben von British Airways in diesem Bündnis verbleiben würde. Ein Wechsel in die Oneworld ist zumindest nicht abwegig.
South African Airways selbst hat schwere Zeiten hinter sich. Das Unternehmen kollabierte während der Coronapandemie unter einem über viele Jahre hinweg angehäuften Schuldenberg. SAA wurde im Zuge eines Insolvenzverfahrens verkauft und ging in deutlich verkleinertem Umfang wieder an den Start. Das Vertrauen in die einst starke Marke ist stark beschädigt.
Die Nutzung der Marke British Airways könnte für SAA den Vorteil bieten, dass man mehr Vertrauen auf dem lokalen Markt erlangen könnte. Gleichzeitig hätte die IAG wieder die Möglichkeit Anschlussflüge unter dem BA-Brand zu verkaufen. Jedenfalls soll British Airways ein großes Interesse daran haben wieder mit einem Franchisenehmer in Südafrika präsent zu sein.
Die Verhandlungen befinden sich noch in einem frühen Stadium, so dass nicht auszuschließen ist, dass diese aus den verschiedensten Gründen noch platzen könnten. Demnach ist auch nicht verwunderlich, dass weder British Airways noch South African Airways irgendwelche Fragen, die über die bloße Bestätigung der Gespräche hinausgehen, beantworten wollen.