Jener Airbus A320neo, der vor einigen Wochen auf dem Flughafen Wien-Schwechat schwer beschädigt wurde, soll nun doch repariert und wieder in den Flugdienst gebracht werden. Dies teilte Chief Operating Officer Francesco Sciortino am Mittwoch, den 31. Juli 2024, öffentlich mit.
Die OE-LZQ ist eigentlich ein sehr junges Flugzeug, doch wurde es bei einem routinemäßigen Schleppvorgang auf dem Flughafen Wien-Schwechat schwer beschädigt. Fotos gingen um die Welt und nicht gerade wenige hatten erhebliche Zweifel daran, dass eine Reparatur überhaupt möglich ist. Immer wieder wurde, auch innerhalb von Austrian Airlines spekuliert, dass die Verschrottung droht.
Allerdings wurde der Schaden nicht von der AUA selbst verursacht, sondern von einem Bodendienstleister, der mit dem Schleppen des Mittelstreckenjets beauftragt war. Das führt dazu, dass die Betriebshaftpflichtversicherung für den Schaden einstehen muss. Mit anderen Worten: Austrian Airlines hatte nun die Wahl: Finanzielle Entschädigung durch den Versicherer und die Maschine geht damit an die Assekuranz, die sie vermutlich verwerten, also verschrotten lässt oder aber auf Kosten der Versicherung reparieren lassen.
Die Betonung liegt auf „lassen“, denn der Strukturschaden ist so schwerwiegend, dass laut Sciortino Hersteller Airbus nicht nur eingebunden ist, sondern die Arbeiten durchführen wird. Da der Jet fluguntauglich ist, werden die Arbeiten auf dem Flughafen Wien-Schwechat von Airbus-Personal vorgenommen werden. Derzeit rechnet der AUA-Manager damit, dass die Instandsetzung zumindest neun Wochen in Anspruch nehmen wird.
Der Grund dafür ist, dass unter anderem der Heckbereich komplett ausgetauscht werden muss. Das bedeutet vereinfacht ausgedrückt, dass Arbeiten, die eigentlich in der Endmontage in Hamburg bzw. Toulouse vorgenommen werden, an der OE-LZQ in Wien erledigt werden. Dieser Airbus A320neo wird daher „teilweise neu gebaut“ und soll nach dem Abschluss der Arbeiten wieder in den Liniendienst gestellt werden. Voraussichtlich im Spätherbst sollen die Airbus-Techniker mit der Reparatur beginnen.
Zur Höhe des Schadens wollte Sciortino aber keine Auskunft erteilen. Er verweist darauf, dass er insofern dazu nichts sagen wolle, da jeder, der schon mal ein Auto in die Werkstatt gebracht habe, bestimmt schon erlebt habe, dass dann noch etwas gefunden wird und die Rechnung dann höher ausfällt als der Kostenvoranschlag. Dies wäre aber für Austrian Airlines, deren Chief Operating Officer er ist, nicht wirklich von Bedeutung. Die Kosten wären ohnehin durch die Versicherung des Schadenverursachers gedeckt und würden daher von der Assekuranz übernommen werden. Somit müsse man sich bei Austrian Airlines keine Gedanken über die Reparaturkosten machen.
Bei Airbus scheint man die Instandsetzung der OE-LZQ als eine Art Herausforderung zu betrachten, denn dazu entsendet man bestens ausgebildete Fachkräfte, die normalerweise auf den Endmontagelinien tätig sind, um den notwendigen Austausch der beschädigten Komponenten durchzuführen. Einfacher wäre es natürlich den Jet nach Hamburg zu bringen, aber auch nur in der Theorie, denn dieser Airbus A320neo ist derzeit definitiv flugunfähig.