VKI nimmt Jahres-Reiseversicherungen unter die Lupe

Xlendi auf der Insel Gozo, Malta (Foto: Jan Gruber).
Xlendi auf der Insel Gozo, Malta (Foto: Jan Gruber).

VKI nimmt Jahres-Reiseversicherungen unter die Lupe

Xlendi auf der Insel Gozo, Malta (Foto: Jan Gruber).
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Für Personen, die häufiger reisen, kann eine Jahres-Reiseversicherung überlegenswert sein, so das Ergebnis eines aktuellen Tests des Vereins für Konsumenteninformation (VKI). Schon ab zwei Reisen pro Jahr kann sich diese auszahlen. Verglichen wurden insgesamt 13 Versicherungs­produkte ausgehend von 2 Testszenarien (30-jährige Person/vierköpfige Familie) ohne Selbstbehalt, mit weltweitem Schutz.

Ein genauer Blick auf die Prämien lohnt sich: Die Bandbreite der Prämien schwankt je nach Testszenario stark. Für Einzel­personen lag die Jahresprämie zwischen 149 Euro und 349 Euro, bei der Familie zwischen 211 Euro und 420 Euro. Der Beste im Test ist ein Online-Anbieter. Verbesserungsbedarf gibt es in puncto Transparenz. Die Darstellung der Versicherungsleistungen ist bei einigen Anbietern mangelhaft.

Große Bandbreite bei Prämien

Die Bandbreite der Prämien ist groß: Diese liegt bei 149 bis 349 Euro für eine Einzelperson und bei 211 bis 420 Euro für eine vierköpfige Familie. „Ein Vergleich lohnt sich hier allemal“, betont VKI-Versicherungsexpertin Gabi Kreindl. „Eine Jahresreiseversicherung ist aber insbe­sondere für Personen, die häufig ver­reisen, eine günstigere Alternative zu Einzelreiseversicherun­gen. Schon ab zwei Reisen pro Jahr kann sich das auszahlen.  Ein deckungsgleiches Versicherungspaket für nur eine einzige – große – Reise kostet bei manchen Anbietern fast gleich viel wie der Ab­schluss einer Jahresreiseversicherung“, so Kreindl weiter. „Die Vorteile einer Jahresversicherung sind zudem, konstante Konditionen und Ansprechpartner zu haben. Viele kleine Versicherungspakete können Verwirrung stiften: Was ist nun konkret versichert? Wer ist Ansprechpartner im Schadensfall?“ Auch ein gewisser psychologischer Druck falle bei der Reisebuchung weg: Zusätzliche Angebote für Reiseversicherungen können getrost abgelehnt werden, im Wissen, ohnehin ausreichend versichert zu sein.

Storno und medizinische Leistungen am wichtigsten

„Der Preis allein sollte aber nicht Entscheidungskriterium sein“, betont Kreindl. „Am wichtigsten ist es, für jene Fälle versichert zu sein, die ins Geld gehen und vielleicht sogar existenzbedrohend sein können. Die wich­tigsten versicherungsrelevanten Punk­te bei der Jahresreiseversicherung sind daher Storno und medizinische Leistungen im Ausland.“ Die zwei erhobenen Testszenarien umfassen neben Reisestorno, Reiseabbruch und medizini­sche Leistungen im Ausland zusätzlich Such- und Bergungskosten, Unfall, Reiseprivat­haftpflicht und Reisegepäck. Stornoleistungen sollten bis zu einer Summe von 2.500 Euro (Einzelperson) bzw. 5.000 (Familie) versichert sein.

Automatische Verlängerung

Als positiv erachtet Kreindl, dass bei Jahres-Reiseversicherungen der einmal gewählte individuelle Schutz das gesamte Jahr gültig ist – auch für spontane Reisen wie Wochenendtrips oder mehrtägige Städtereisen, die oft nicht extra versichert werden. Aber Achtung: Die Anbieter legen eine maximale Reisedauer fest. Diese lag im Test zwischen 28 und 90 Tagen pro Reise. Konsumenten sollten zudem beachten, dass Jahres-Reiseversicherungen in der Regel für ein Jahr abgeschlossen werden und sich automatisch verlängern. „Wer die Versicherung aufgrund geänderter Lebensumstände nicht mehr benötigt, sollte daher darauf achten, rechtzeitig zu kündigen“, rät Kreindl.

Ältere zahlen mehr

Auffällig ist, dass alle Anbieter – wenn auch in unterschiedlichen Ausformungen – Altersgrenzen eingebaut haben. Das Spektrum reicht von detaillierten Altersstufen hin zu Zusatzprä­mien oder Selbstbehalten ab einem ge­wissen Alter. „In anderen Worten: Wer älter ist, zahlt mehr“, so Kreindl. Beim Testsieger würde demnach das Jah­respaket für eine 61-plus-Person gut doppelt so viel kosten wie für eine 30-jäh­rige Person.

Verbesserungsbedarf bei Transparenz

Verbesserungsbedarf ortet Kreindl in puncto Transparenz: „Die Darstellung der Versicherungsleistun­gen ist zuweilen mangelhaft, Aus­schlüsse oder Leistungslimits finden sich nur gut versteckt im Kleingedruck­ten. Das macht einen Vergleich sehr mühsam.“ 

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