Wegen Green Airlines: Flughafen Groningen kassierte Strafe

Flughafen Groningen (Foto: Kas van Zonneveld).
Flughafen Groningen (Foto: Kas van Zonneveld).

Wegen Green Airlines: Flughafen Groningen kassierte Strafe

Flughafen Groningen (Foto: Kas van Zonneveld).
Werbung

Für den Flughafen Groningen hat das kurze Gastspiel des Ticketverkäufers Green Airlines ein finanziell unangenehmes Nachspiel. Der Airport kassierte eine Strafe wegen irreführender Werbung, die für den deutschen Flugscheinverkäufer auf der Flughafenhomepage positioniert wurde.

Sonderlich häufig wurden die Charterflüge für Green Airlines ab Groningen nicht durchgeführt, denn nach nur wenigen Umläufen zog sich German Airways zunächst ab dem niederländischen Airport zurück. Es dauerte nicht lange, da weigerte sich das deutsche Luftfahrtunternehmen auch ab Paderborn Ultrakurzstreckenflüge nach Westerland für Green Airlines durchzuführen.

Die Werbung des Ticketverkäufers wurde dem Flughafen Groningen nun zum Verhängnis. Unter anderem wirbt Green Airlines damit, dass man mehr Emissionen kompensieren würde als bei der Durchführung der Flüge entstehen würden. Weiters stellt man die Charterflüge als „klimafaires Fliegen“ dar. Zuletzt hatte man jedoch nur wenige Bäume an ein Projekt gespendet.

In den Niederlanden brachte Eric Stam eine Beschwerde beim Advertising Code Committee (RCC) ein. Dabei ging es um Werbung, die für Green Airlines auf der Homepage des Flughafens Groningen veröffentlicht wurde. Diese enthielt unter anderem die im vorherigen Absatz auszugsweise beschriebenen Werbeversprechen. Der Airport Groningen verteidigte sich dahingehend, dass man die Reklame und die Werbetexte von Green Airlines übernommen habe.

Das RCC ist aber der Ansicht, dass der Flughafen hätte erkennen müssen, dass es sich offensichtlich um „Greenwashing“ handelt. So ist im Urteil unter anderem zu lesen: „Der Durchschnittsverbraucher wird diese Behauptung so interpretieren, dass die Umwelt vom Fliegen mit Green Airlines profitiert, da dies in der Summe zu einer Reduzierung von CO2 in der Umwelt führt. Eine solche Forderung muss nachweisen, dass in diesem Fall mehr CO2 kompensiert wird, als durch das Fliegen pro Passagier emittiert wird, wodurch die negativen Auswirkungen auf die Umwelt beseitigt und sogar in einen Umweltnutzen umgewandelt werden. Dass sich Groningen Airport auf die Richtigkeit der Aussagen von Green Airlines verlassen hat, entbindet sie nicht von der Verpflichtung, die auf ihrer Website veröffentlichten Umweltaussagen teilweise zu ihrem eigenen Vorteil zu begründen“.

Der Flughafen Groningen wird in Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit seine Partner sorgfältiger auswählen und insbesondere beim Publizieren von Werbung und PR-Texten behutsamer vorgehen. Immerhin kassierte man wegen nur weniger Charterflüge und anschließend verärgerter Reisender, deren Flüge abgesagt wurden, nun auch noch eine Strafe.

Schwach ausgelastete Sylt-Flüge sollen reaktiviert werden

Obwohl Green Airlines auf der Strecke Paderborn-Sylt nur wenige Passagiere an Bord hatte, will man ab 1. April 2022 jeweils an Freitagen und Sonntagen wieder Charterflüge auf dieser Route anbieten. Das Unternehmen sorgte wiederholt für Aufsehen, denn man gibt sich ein grünes Image, lässt jedoch von weit entfernten Orten aus Fluggerät einfliegen, um nur wenige Passagiere innerdeutsch zu befördern. Es kam auch schon dazu, dass überhaupt kein Fluggast an Bord war, jedoch das Charterflugzeug dennoch in der Luft war.

Green-Airlines-Geschäftsführer Stefan A. hat offenbar eine gänzlich andere Wahrnehmung von der Entwicklung dieser Strecke. In einer Pressemitteilung lässt er sich wie folgt zitieren: „Wir haben unser Flugangebot in diesem Jahr zu einer sehr herausfordernden Zeit aufgenommen. Trotzdem erfreute sich die Strecke Paderborn-Sylt wachsender Beliebtheit. Wir freuen uns daher sehr, die Flüge nach unserer Winterpause im kommenden Jahr wieder in unseren Flugplan aufzunehmen“.

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