Am Mittwoch musste die Piste 11/29 des Flughafens Wien-Schwechat aus Sicherheitsgründen temporär gesperrt werden. Hintergrund ist, dass außerhalb des Areals des größten Airports Österreichs eine alte Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wurde.
Das Kriegsrelikt befand sich ausdrücklich nicht auf dem Gelände des Flughafens oder gar in unmittelbarer Nähe der Runway, jedoch erfasste der Sicherheitsradius, der bei derartigen Entschärfungen vorsorglich verfügt wird, auch einen Bereich, über den Flugzeuge fliegen. Es ist generell üblich, dass bei Entschärfungen von Weltkriegsbomben rein vorsorglich ein größerer Umkreis evakuiert bzw. gesperrt wird, denn so wird die Zivilbevölkerung geschützt, falls bei der Unschädlichmachung etwas schiefgehen sollte.
„Ab 13 Uhr wird außerhalb des Flughafen-Areals eine im Zuge von Bauarbeiten entdeckte Fliegerbombe entschärft. Das Objekt befindet sich südlich außerhalb des Flughafen-Areals. Bei den Entschärfungsarbeiten muss ein Sicherheitsbereich von 400 Meter eingehalten werden, daher muss für die Dauer der Arbeiten die Piste 11/29 für kurze Zeit (aus derzeitiger Sicht nur für etwa 15 Minuten) gesperrt werden. Die Piste 16/34 steht für Starts und Landungen uneingeschränkt zur Verfügung. Auswirkungen auf den laufenden Flugbetrieb sind nicht zu erwarten. Es besteht zu keiner Zeit eine Gefährdung von Passagieren oder Beschäftigten“, erklärt Flughafensprecher Peter Kleemann gegenüber Aviation.Direct.
In Österreich verfügen sowohl die Polizei als auch das Bundesheer über speziell ausgebildete Beamte, die in der Lage sind Kriegsrelikte zu entschärfen. Oftmals ist im Vorfeld unklar, ob die Hinterlassenschaften aus dem Zweiten Weltkrieg noch scharf sind oder eben nicht. Aus Sicherheitsgründen gehen die Behörden aber kein Risiko rein und sperren bis die Experten wieder grünes Licht geben den Umkreis. Je nach Fundort kann es auch dazu kommen, dass beispielsweise Bewohner für diese Dauer ihre Wohnungen bzw. Arbeitsplätze verlassen müssen.
Dass im Umfeld des Flughafens Wien-Schwechat ein Kriegsrelikt gefunden wurde liegt auch daran, dass sich auf dem Areal im Zweiten Weltkrieg militärische Einrichtungen befunden haben. Auch wurden Zwangsarbeiter aus Konzentrationslagern eingesetzt. An diese dunkle Vergangenheit aus der NS-Zeit erinnert seit einiger Zeit ein unübersehbares Mahnmal.
Für Passagiere, Flugzeuge und Besatzungen bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr. Darauf verweist auch der Flughafenbetreiber in der obig zitierten Stellungnahme. “Seit 13:19 Uhr ist die Piste wieder vollständig in Betrieb. Es gab keine Auswirkungen auf den Flugbetrieb”, so der Airport.