Wien: Ryanair rechnet mit Rekordsommer 2023

Boeing 737-800 (Foto: Jan Gruber).
Boeing 737-800 (Foto: Jan Gruber).

Wien: Ryanair rechnet mit Rekordsommer 2023

Boeing 737-800 (Foto: Jan Gruber).
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Nach einem starken Sommer 2022 stehen am Flughafen Wien-Schwechat auch bei den Lowcost-Carriern die Zeichen weiter auf Wachstum. Bei Ryanair hat sich zwar im direkten Vergleich mit der Vorjahresperiode die Anzahl der Destinationen etwas reduziert, jedoch hat sich die Anzahl der wöchentlichen Flüge um über zehn Prozent erhöht.

Am größten Airport Österreichs unterhalten die Ryanair-Konzernmitglieder Malta Air, Lauda Europe und Buzz je eine Basis. Die drei Fluggesellschaften betreiben die ab Wien für den Lowcost- Carrier eingesetzten Flugzeuge. Der Maschinentyp Boeing 737-800 wird von Malta Air und Buzz gestellt und Lauda Europe ist mit Flugzeugen des Typs Airbus A320 unterwegs. Punktuell fliegen auch B737-Max-200, die an anderen Flughäfen stationiert sind, Wien an. Insgesamt sind 19 Maschinen ab dem österreichischen Airport im Einsatz.

Noch unter der Marke Lauda hatte man im Sommer 2020 viel vor, jedoch machte die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Eigentlich sollte die damalige Tochter-Airline als Zweitmarke gefestigt werden, doch bedingt durch die Herausforderungen der Krise entschied man sich dafür, das Flugangebot unter dem Ryanair-Brand zu bündeln und zu vermarkten.

Im laufenden Sommerflugplan 2023 wurden die Frequenzen auf über 30 Strecken aufgestockt. Darauf angesprochen erklärt Ryanair-Manager Andreas Gruber, dass man sich darauf konzentriert die bestehenden Routen zu stärken und daher deutliche Frequenzen Erhöhungen vorgenommen hat. Konkret bedeutet das, dass der Billigflieger zu besonders nachfragestarken Zielen mehr Flüge anbietet. Hochfrequent steuert man zum Beispiel Ziele wie Palma de Mallorca, Barcelona, Ibiza London und Mailand an. Neue Ziele wird es zu einem späteren Zeitpunkt wieder geben, lässt Gruber durchblicken. Pro Woche führt Ryanair ab Wien über 800 Flüge durch und rechnet heuer mit über 6,3 Millionen Fluggästen ab Österreich.

Drei Sommerziele ab Kärnten, eines ab Salzburg

In Österreich ist man auch ab Klagenfurt und Salzburg aktiv. Vormals hatte der Carrier auch Flüge ab Linz und Graz im Angebot. Lediglich ab Innsbruck hatte man noch keine regulären Flüge unter dem FR-Code im Angebot. Hier kam in der Vergangenheit nur der Lauda Brand zum Einsatz. Daran wird sich so schnell auch nichts ändern, jedoch steht ein Comeback in der Steiermark, das bereits vor einem Jahr in Aussicht gestellt wurde, weiterhin im Raum. Einen konkreten Termin gibt es noch nicht, aber bekanntermaßen stehen Airports mit Ryanair regelmäßig in Kontakt.

„Ryanair arbeitet eng mit seinen lokalen Partnern zusammen, um weiteres Wachstum zu sichern und das Angebot stetig auszubauen. Dies hat dazu geführt, dass Ryanair in Österreich bereits einen Marktanteil von über 20 Prozent hat“, so Andreas Gruber.

Das Comeback in Klagenfurt, das im Winterflugplan 2022/23 erfolgt ist, kam durchaus überraschend. Beim Rückzug, der schon einige Jahre zurückliegt, wurde dieser seitens der damaligen Ryanair-Pressechefin mit einer „unverschämten Gebührenerhöhung seitens des Airports“ begründet. Nun kam man doch wieder zusammen und fliegt im Sommer 2023 ab dem Kärntner Airport nach Palma de Mallorca, London-Stansted und Alicante. Konkurrenz hat man vor Ort nicht, denn man ist die einzige Airline, die internationale Verbindungen im regulären Linienbetrieb anbietet. Grundsätzlich kann man sich bei Ryanair vorstellen, dass bei entsprechendem Erfolg der Flugziele auch weitere Destinationen aufgenommen werden könnten. In die Karten blicken lassen will man sich aber nicht.

Ab Salzburg bietet Ryanair im Sommerflugplan 2023 Flüge nach London-Stansted an. Traditionell ist der Carrier an diesem Airport in der kalten Jahreszeit stärker vertreten. Auch bei anderen Fluggesellschaften ist das der Fall, denn manche haben die Mozartstadt überhaupt nur im Winter im Programm. Der simple Grund dafür ist, dass Salzburg aufgrund der zahlreichen Wintersportgebiete in der kalten Jahreszeit wesentlich stärker nachgefragt ist als im Sommer. Für das kommende Jahr will man seitens Ryanair jedoch nicht ausschließen, dass man weitere Routen ab Österreich und insbesondere ab Salzburg bedienen könnte.

Andreas Gruber (Foto: Laudamotion).

Sommer-Flüge stark gebucht

Ungeachtet der jüngsten Teuerungen im Alltag verzeichnet Ryanair eine starke Nachfrage, besonders während Sommerurlaubszeit. An einigen Terminen sind Flüge zu beliebten Ferienzielen schon fast ausgebucht bzw. kurz davor. Daher rät Manager Andreas Gruber: „Buchen Sie Ihre Urlaubsflüge mit Ryanair so schnell wie möglich, denn die Flugzeuge werden von Tag zu Tag voller. Viele Flüge sind sogar bereits ausgebucht“.

In der Alpenrepublik ist man hinsichtlich der Anzahl der beförderten Passagiere die Nummer Zwei hinter Austrian Airlines. Man hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, dass Ryanair in den nächsten Jahren die AUA in dieser Disziplin überholen will. „Wir werden Österreichs Airline Nummer Eins werden“, prognostiziert Gruber.

Kurzstrecke muss Emissionszertifikate bezahlen, die Langstrecke aber nicht

Erst vor wenigen Tagen wurde im EU-Parlament beschlossen, dass Airlines künftig keine kostenfreien Emissionszertifikate mehr bekommen sollen. Davon ausgenommen sind aber Langstreckenflüge, denn diese unterliegen auch weiterhin nicht dem Emissionshandel. Darin sieht man seitens Ryanair eine Ungleichbehandlung. „Der Langstreckenverkehr produziert deutlich mehr Kohlenstoffdioxid-Emissionen als die Kurz- und Mittelstrecke, auf der beispielsweise Ryanair moderne, schadstoffarme Flugzeuge einsetzt. Flüge innerhalb der EU, die weniger Kohlenstoffdioxid ausstoßen werden zur Kasse gebeten, aber für Flüge in die USA mit uralten Maschinen muss kein Cent bezahlt werden“, so Andreas Gruber. Rund 50 Prozent der europäischen Kohlenstoffdioxid-Emissionen entfallen auf Langstreckenflüge, obwohl diese nur sechs Prozent des Passagiervolumens ausmachen.

Ein weiteres Beispiel in diese Richtung ist auch die österreichische Ticketsteuer. Diese belastet Flüge auf der Kurz- und Mittelstrecke rechnerisch deutlich stärker als auf der Langstrecke Dazu kommt, dass Umsteiger generell ausgenommen sind. „Point-to-Point-Passagiere müssen bezahlen, aber jemand, der vom Ort A über Wien zum Ort B fliegt, nicht, obwohl seine Reise auch Schadstoffe hinterlässt und die wirtschaftliche Wertschöpfung dieses Passagiers für Österreich nicht existent ist“, erklärt Gruber. „Wir fordern, dass der Einsatz von modernem, schadstoffarmem Fluggerät belohnt wird und die Einnahmen aus den Ticketsteuern zweckgebunden für Forschung und Entwicklung für die Dekarbonisierung der Luftfahrt verwendet werden. Die Regierung und die EU sollten gezielt in Forschungs- und Entwicklungsprojekte investieren. So könnte sich Europa und Österreich durchaus einen Vorsprung für die Zukunft verschaffen“. Momentan fließen die Erlöse aus der Ticketsteuer direkt ins Bundesbudget und sind nicht zweckgebunden. Über die genaue Verwendung hat das Finanzministerium noch nie Auskunft erteilt.

Ticketpreise werden künftig höher ausfallen

Generell müssen sich Passagiere aber auch bei Ryanair auf höhere Preise einstellen. „Die Zeiten der Tickets im einstelligen Eurobereich sind vorbei. So unverschämt teuer wie bei der Konkurrenz wird es bei Ryanair bei weitem nicht, aber die alltäglichen Teuerungen gehen auch an der Luftfahrt nicht spurlos vorbei“, prognostiziert Andreas Gruber. „Der Aktionspreis wird sich bei oneway Flügen exklusive Zusatzleistungen bei ‚ab 29,99 Euro‘ einpendeln. Die Anzahl der Schnäppchentickets ist bei gleichzeitig enorm hoher Nachfrage deutlich geringer. Aktionen wird es genau wie im Supermarkt natürlich immer wieder mal geben, aber für den Sommerurlaub 2023 sollte man seine Flüge mit Ryanair so rasch wie möglich buchen, denn wie gesagt: Die Nachfrage ist sehr hoch und Flugzeuge haben nur eine begrenzte Anzahl von Sitzplätzen“.

Kommt nichts dazwischen, dann wird Ryanair im Jahr 2023 so viele Passagiere wie noch nie ab Wien befördern. „Das gilt jedoch nicht nur für Wien, sondern für das gesamte Ryanair-Streckenetz, in dem über 185 Millionen Passagiere im aktuellen Wirtschaftsjahr erwartet werden“, so Gruber.

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