Wizz Air will mit Hilfe von KI mehr Zusatzerlöse generieren

Wizz Air in Catania (Foto: Robert Spohr).
Wizz Air in Catania (Foto: Robert Spohr).

Wizz Air will mit Hilfe von KI mehr Zusatzerlöse generieren

Wizz Air in Catania (Foto: Robert Spohr).
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Die europäische Billigfluggesellschaft Wizz Air hat kürzlich den Start einer innovativen Online-Einkaufsplattform namens Wizz Shop&Fly angekündigt, die den Passagieren ein personalisiertes Einkaufserlebnis bietet.

In Zusammenarbeit mit dem Online-Shopping-Startup InterLnkd, das künstliche Intelligenz einsetzt, können Kunden über diese Plattform eine Vielzahl von Mode-, Schönheits- und Einzelhandelsmarken entdecken und Einkäufe tätigen, die direkt nach Hause geliefert werden.

Diese Initiative markiert einen durchaus bedeutenden Schritt für Wizz Air. Für das Online-Shopping-Startup InterLnkd eröffnet diese Partnerschaft einen Zugang zu einer neuen Kundendemografie, da Wizz Air jeden Monat Millionen von Passagieren in ganz Europa und darüber hinaus befördert.

Die Plattform, die von InterLnkd bereitgestellt wird, nutzt ein KI-Lösungssystem, um die Einkaufsgewohnheiten der Kunden und ihre Reiseziele mit Wizz Air zu analysieren und personalisierte Produkte anzubieten. So können Passagiere beispielsweise Werbung für Strandbekleidung sehen, wenn sie nach Südfrankreich fliegen, und einzigartige Artikel und Preise entdecken, die sie sonst vielleicht nicht gefunden hätten.

Für Wizz Air könnte sich diese Plattform als lukrative Gelegenheit erweisen, zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen. Der Verkauf von Speisen, Getränken und Bordshop-Produkten ist für Billigfluggesellschaften von großer Bedeutung. Laut Branchendaten macht der Verkauf von Zusatzleistungen oft einen beträchtlichen Teil des Umsatzes aus. Einige Billigfluggesellschaften wie Ryanair haben sogar spezielle Strategien entwickelt, um möglichst viele Einnahmen aus dem Borderlebnis zu erzielen, einschließlich des Verkaufs von Lotterielosen an Bord einiger Flüge.

Zusatzeinnahmen spielen eine große Rolle

Die genauen Zahlen für den Umsatz aus dem Verkauf von Speisen, Getränken und Bordshop-Gütern variieren je nach Fluggesellschaft und den jeweiligen Geschäftspraktiken. Leider gibt es keine einheitlichen Statistiken, die diese Einnahmen für alle Fluggesellschaften weltweit erfassen. Jedoch kann man einige Schätzungen und Beispiele betrachten, um einen Einblick in die Größenordnung dieser Zusatzeinnahmen zu bekommen.

Für das Jahr 2023 könnte man anhand von Berichten und Daten von Fluggesellschaften und Branchenanalysten einige Schätzungen anstellen. Es ist wichtig anzumerken, dass diese Schätzungen auf Annahmen und verfügbaren Daten basieren und daher mit Unsicherheit behaftet sind.

  • Ryanair: Der Lowcoster ist bekannt dafür, einen erheblichen Teil seiner Einnahmen aus dem Verkauf von Speisen, Getränken und Bordshop-Produkten zu generieren. Für das Jahr 2023 könnte der Umsatz aus dem Bordverkauf bei Ryanair schätzungsweise zwischen 2 und 3 Milliarden Euro gelegen haben.
  • Lufthansa Group: Bei Netzwerkcarriern wie der Lufthansa Group, die eine breitere Palette von Dienstleistungen und eine größere Auswahl an Flugklassen anbieten, könnte der Umsatz aus dem Bordverkauf niedriger sein. Für das Jahr 2023 könnte der Umsatz aus dem Verkauf von Speisen, Getränken und Bordshop-Gütern bei der Lufthansa Group zwischen 500 Millionen und 1 Milliarde Euro gelegen haben.

Generell ist es üblich, dass Billigfluggesellschaften wie Ryanair einen größeren Anteil ihres Umsatzes aus dem Verkauf von Zusatzleistungen, einschließlich Speisen, Getränken und Bordshop-Produkten, generieren. Dies liegt daran, dass sie oft niedrigere Ticketpreise anbieten und versuchen, durch den Verkauf von Zusatzleistungen ihre Rentabilität zu steigern.

Um diese Zusatzeinnahmen zu erhöhen, ergreifen Fluggesellschaften verschiedene Maßnahmen:

  • Bessere Produktauswahl: Fluggesellschaften erweitern häufig ihre Produktpalette und bieten eine breitere Auswahl an Speisen, Getränken und Bordshop-Produkten an, um die Bedürfnisse einer Vielzahl von Passagieren zu erfüllen.
  • Marketing und Werbung: Airlines investieren in Marketing- und Werbekampagnen, um Passagiere dazu zu ermutigen, an Bord Produkte zu kaufen. Dies kann die Platzierung von Werbung in Bordmagazinen, auf Bildschirmen und durch gezielte E-Mail-Kampagnen umfassen.
  • Online-Verkauf: Einige Luftfahrtunternehmen bieten bereits vor dem Flug die Möglichkeit, Speisen, Getränke und Bordshop-Produkte online zu bestellen. Dies erleichtert den Kauf für Passagiere und kann den Umsatz steigern.
  • Produktverbesserungen: Fluggesellschaften verbessern kontinuierlich ihre Produktauswahl und die Qualität der angebotenen Speisen, Getränke und Bordshop-Produkte, um die Kundenzufriedenheit zu steigern und die Umsätze zu erhöhen.

Nicht alle Airlines verkaufen über den Wolken

Insgesamt spielen die Zusatzeinnahmen aus dem Verkauf von Speisen, Getränken und Bordshop-Produkten eine wichtige Rolle für die Rentabilität von Fluggesellschaften, insbesondere bei Billigfluggesellschaften. Daher setzen sie verschiedene Strategien ein, um diese Einnahmen zu steigern und das Kundenerlebnis zu verbessern.

Die Entscheidung mancher Airlines, keinen Bordshop zu haben, kann verschiedene Gründe haben. Ein Grund könnte sein, dass sie sich auf andere Einnahmequellen konzentrieren oder dass das Bordshop-Konzept nicht zur Markenidentität oder dem Geschäftsmodell der Airline passt. Manche Fluggesellschaften bieten möglicherweise auch keine Bordshops an, um die Betriebskosten zu senken oder um sich auf den Verkauf von Sitzplatzreservierungen, Gepäckgebühren oder andere Dienstleistungen zu konzentrieren, die möglicherweise rentabler sind.

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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