WKO-Tourismus fordert Maßnahmen gegen Fake-Bewertungen

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Gefälschte Bewertungen von Tourismusbetrieben werden auch in Österreich zu einem immer größeren Problem. Anlässlich der aktuell geführten Diskussion zu Fake-Bewertungen hat die Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) eine Umfrage unter Gastronomie- und Hotelleriebetrieben durchgeführt.

„Bewertungstools werden zunehmend zweckentfremdet, um oft absichtlich unwahre Behauptungen zu verbreiten. Durch Bots und künstliche Intelligenz verschärft sich die Situation zusätzlich“, stellt Robert Seeber, Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKÖ, fest.

Die Ergebnisse der Online-Umfrage mit rund 3.300 Rückmeldungen von Betrieben lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • 86 % sind der Meinung, dass es derzeit keine funktionierenden Mechanismen und Ansprechpartner bei Plattformen gibt, um rechtswidrige Änderungen schnell und effektiv entfernen zu lassen.
  • Rund 78 % finden, dass ihr Betrieb auf Online-Plattformen schon einmal absichtlich unwahr und falsch bewertet wurde, um ihren Betrieb zu schädigen.
  • Knapp 95 % sprechen sich für die Möglichkeit aus, nach einer bestimmten Frist – zum Beispiel drei Jahre – Bewertungen entfernen zu können.
  • Fast 96 % sind dafür, Behörden die Möglichkeit einzuräumen, die Identität bei rechtswidrigen Äußerungen (z.B. absichtlich unwahre, kreditschädigende Behauptungen) leicht festzustellen.
  • Tourismus-Obmann Seeber führt dazu aus: „Das Ergebnis zeigt, dass hier dringend Handlungsbedarf besteht. Das Internet darf kein rechtsfreier Raum sein, in dem falsche und gekaufte Bewertungen abgegeben oder Mitbewerber diskreditiert werden. Für Kunden ist es oft nicht möglich, eine echte von einer Fake-Bewertung zu unterscheiden, im Zweifel wird der Betrieb dann nicht besucht!“
Zentrale der WKO (Foto: Wirtschaftskammer Österreich).
Zentrale der WKO (Foto: Wirtschaftskammer Österreich).
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