Noch sind die Eurostar-Züge im Monopol im Eurotunnel unter der Nordsee von/nach London unterwegs. Das könnte sich aber schon bald ändern, denn gleich mehrere private Anbieter wollen Konkurrenz machen und für niedrigere Fahrscheinpreise sorgen.
Bereits seit einiger Zeit ist bekannt, dass ein Konsortium rund um die spanische Staatsbahn an einem neuen Angebot plant. Nun hat auch Richard Branson, unter anderem Gründer der Fluggesellschaft Virgin Atlantic, angekündigt, dass er Bahnverbindungen ab London nach Paris, Brüssel und Amsterdam auf die Schiene bringen will.
Dazu kommt, dass es unter dem Namen Heuro ein niederländisches Startup gibt, das ungefähr die gleichen Ziele bedienen will. Zusätzlich plant man Zwischenstopps in Brüssel, Antwerpen, Rotterdam sowie am Flughafen Amsterdam-Schiphol. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass ihre Züge ab Ende Dezember 2027 verkehren werden. Schneller will der Mitbewerber Evolyn auf der Schiene sein: Dieser will bereits ab dem Jahr 2025 zwischen London und Paris unterwegs sein.
Für Eurostar könnte der bevorstehende Wettbewerb durchaus kompliziert werden, denn es ist damit zu rechnen, dass die Fahrscheinpreise sinken werden. Allerdings ist es auch äußerst fraglich, ob alle Unternehmen, die momentan planen in das Eurotunnel-Geschäft einzusteigen auch tatsächlich Trassen zugeteilt bekommen und dann auch tatsächlich ihre angekündigten Verkehre aufnehmen. Möglicherweise könnten inklusive Eurostar künftig zwei bis drei Bahngesellschaften ihre Dienste anbieten, aber mit einem Überangebot an Carriern – so wie es momentan angekündigt ist – ist schon allein aufgrund bürokratischer Hürden nicht zu rechnen.