Zusammensitzen: United Airlines verlangt von Kindern keine Gebühren mehr

Boeing 767 (Foto: Anikka Bauer / Flughafen Berlin Brandenburg GmbH).
Boeing 767 (Foto: Anikka Bauer / Flughafen Berlin Brandenburg GmbH).

Zusammensitzen: United Airlines verlangt von Kindern keine Gebühren mehr

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Immer mehr Fluggesellschaften versuchen zusätzliche Einnahmen zu generieren, in dem gemeinsam reisende Passagiere gezielt auseinandergesetzt werden. Will man dies nicht akzeptieren, so wird für kostenpflichtige Sitzplatzreservierungen zur Kasse gebeten. Mittlerweile gehen die Behörden der Vereinigten Staaten von Amerika gegen diese Praxis vor.

Einst war es mehr oder weniger selbstverständlich, dass gemeinsam gebuchte Personen wie Paare oder Familien im Flugzeug zusammensitzen konnten. War man zu spät am Check-in-Schalter konnte das mal schief gehen, jedoch nur mangels Verfügbarkeit von zusammenhängenden Plätzen und nicht aus monetären Interessen der Airline. Immer mehr Carrier haben mittlerweile ausgefinkelte Software programmieren lassen, die „rein zufällig“ Sitzplätze so zuweist, dass beim Wunsch „Zusammensitzen“ möglichst viele kostenpflichtige Reservierungen gekauft werden müssen. Wer sagt denn, dass der jeweilige Nebensitz frei sein muss? Mit ein paar Programmierzeilen ist es möglich, dass die zusammengebuchten Personen zunächst so positioniert werden, dass bei Nichtgefallen gleich zweimal für die Änderung des Sitzplatzes zur Kasse gebeten werden kann.

In den USA stößt den Behörden diese Praxis sauer auf, denn es gibt gesetzliche Vorschriften, die besagen, dass Familien mit Kindern unter 12 Jahren zusammensitzen dürfen und zwar ohne dafür einen Aufpreis zu bezahlen. Allerdings haben es damit nicht alle Anbieter sonderlich genau genommen und beispielsweise United Airlines handelte sich durchaus Ärger ein.

Mittlerweile hat das Star-Alliance-Mitglied eigenen Angaben nach eingelenkt und versichert, dass es ab März 2023 kostenlos sein wird, dass Kinder unter 12 Jahren stets neben einem Erwachsenen, der sich auf der gleichen Buchungsbestätigung befindet, sitzen dürfen. Man habe dazu die Programmierung der Buchungssoftware geändert, so das Unternhemen.

Zum Zeitpunkt der Buchung wird Familien mit einem Kind unter 12 Jahren eine Auswahl an benachbarten Sitzen angeboten, selbst wenn sie in der einfachsten Tarifstufe fliegen, die bisher keine Sitzplatzwahlmöglichkeit bot. Sollte, aus welchen Gründen auch immer, kein Platz mehr frei sein, haben die Familien die Möglichkeit, kostenlos auf einen anderen Flug auf der gleichen Strecke umzusteigen, und wenn es einen Preisunterschied zwischen den beiden Flügen gibt, werden dafür keine Gebühren erhoben. 

Die Gebühren für die Zuweisung von Sitzplätzen für Familien sind einer der Punkte, die in einem geplanten Gesetzesentwurf der Regierung Biden vorgesehen sind. Der “Junk Fee Prevention Act to Eliminate Unfair and Costly Junk Fees” (Gesetz zur Verhinderung von Junk-Gebühren, um unfaire und kostspielige Junk-Gebühren zu beseitigen) zielt darauf ab, den amerikanischen Verbrauchern etwa 9 Milliarden Dollar zu ersparen, indem bestimmte Preisgestaltungspraktiken in Bereichen wie Kreditkarten, Telekommunikationsverträgen und Flugtickets verboten werden.

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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