Die Europäische Organisation zur Sicherung der Luftfahrt (Eurocontrol) blickt weniger optimistisch in die Zukunft: Die Experten erwarten im neuen Jahr lediglich 51 Prozent des Vorjahresniveaus zu erreichen.
Der Covid-19-Schock sitzt tief. Die Luftfahrtindustrie musste horrende Verluste hinnehmen – unter dem Strich stehen rund 6,1 Millionen Flüge und 1,7 Milliarden Fluggäste, die im vergangenen Jahr ausfielen. Bei diesen Zahlen kann es heuer nur besser werden. In der Branche ist dank der Impfstarts in vielen Ländern auch ein Hauch von Zuversicht zu spüren. Die Situation werde 2021 wieder deutlich besser aussehen, so die Hoffnung. Doch die Lotsen-Dachorganisation mit Sitz in Brüssel warnt vor zu viel Optimismus. Nur die richtigen Maßnahmen würden die Branche zur gewünschten Erholung bringen. Besonders finanziell gebeutelte Flughäfen sollten nun bevorzugt Finanzhilfe erhalten – nachdem im abgelaufenen Jahr in erster Linie die Fluggesellschaften versorgt wurden.
Unter den großen Airlines musste die Lufthansa Gruppe auffallend viele Flüge stornieren, laut Eurocontrol waren es 67 Prozent. Auf ähnliche Werte kommen EasyJet (minus 67 Prozent) und die British-Airways-Mutter IAG (minus 65 Prozent). Ryanair habe im vergangenen Jahr 59 Prozent weniger Flüge absolviert als 2019 und Air France/KLM 55 Prozent weniger, wie der ORF berichtet. Darüber hinaus wurden auch bei den Airports die Karten neu gemischt. Der Frankfurter Flughafen musste sein Zepter an Amsterdam-Schiphol übergeben. Damit belegt nun AMS den ersten Platz als verkehrsreichster Flughafen Europas, die Rückgänge der Flugbewegungen fielen hier etwas weniger drastisch aus.