2020 war ein Seuchenjahr für Boeing
Das Jahr 2020 war für Boeing im wahrsten Sinne des Wortes ein Seuchenjahr. Nicht nur, dass man mit dem Debakel um die 737-Max Ärger und Kosten am Hals hatte, musste man 1.000 Bestellungen aus den Büchern streichen. Auch konnte man nur 157 Maschinen an Kunden ausliefern. Der Flugzeugbauer kassierte 650 Stornos und musste weitere Aufträge annullieren, da die Kunden nicht mehr zahlungsfähig sind. Seit der Wiederzulassung der 737-Max konnte Boeing 31 Einheiten an Kunden übergeben. Auch erhielt man einen Großauftrag von Ryanair, doch dieser war im Vorjahr die absolute Ausnahme. Die 737-Max war jedoch nicht das einzige Problemfeld, denn im 777X-Programm ergeben sich weitere Verzögerungen. Diese liegen auch daran, dass Kunden auf die spätere Übergabe der Maschinen drängen. Mit der Erstauslieferung wird derzeit nicht vor 2023 gerechnet. Auch die Dreamliner-Produktion gerät unter Druck: Lokale Medien berichten, dass die Produktion auf South Carolina konzentriert und ab März auf maximal fünf Exemplare pro Monat reduziert werden soll. Boeing konnte am Dienstag – nach längerer Durststrecke – auch wieder Neubestellungen bekanntgeben. Der zur deutschen Post zugehörige Logistiker DHL ordert acht 777F und an Atlas Air konnte man Boeing 747-8 verkaufen.