Mit der Ausflottung des Maschinentyps Boeing 717 bei der spanischen Billigfluggesellschaft Volotea endet in Europa eine Ära. Seit einigen Jahren war diese Airline der einzige Operator des noch unter der Regie von McDonnell Douglas entwickelten Mittelstreckenjets. Nun erwartet die heckgetriebenen Jets die Wüste.
Mit nur 156 gebauten Exemplaren ist die Boeing 717 schon immer ein seltener Jet gewesen. Ursprünglich wurde dieser als McDonnell Douglas MD-95 entwickelt und nach der Fusion mit Boeing in B717 umbenannt. Es war auch der letzte zivile Maschinentyp der in der traditionsreichen Fabrik in Long Beach hergestellt wurde.
In Europa gab es ohnehin nie viele Operator dieses Musters und in den letzten Jahren war die Boeing 717 nur noch bei Volotea anzutreffen. Außerhalb dieses Kontinents gibt es noch Operators in Australien und den Vereinigten Staaten, doch auch dort droht dem Zweistrahler in den nächsten Jahren die Ausflottung. Es ist aber nicht auszuschließen, dass doch die eine oder andere Maschine bei einem auf ACMI-Dienstleistungen spezialisierten Anbieter landen können. Das weiß man nie so genau.
Volotea erklärte gegenüber Aviation Direct, dass der letzte kommerzielle Einsatz der verbliebenen sieben Boeing 717 am Sonntag war. Die Maschinen werden nun auf dem Flughafen Venedig für die Rückgabe an die Leasinggeber vorbereitet. Einen genauen Termin gibt es noch nicht, doch der künftige Parkplatz ist fix: Die sieben Boeing 717 sollen in der Mojavewüste auf bessere Zeiten warten. Für Volotea endet damit eine Ära, denn mit diesem Typ wuchs das Unternehmen. Der Nachfolger, Airbus A319, wird bereits seit einiger Zeit eingeflottet.