Passagiere der Austrian Airlines müssen sich auch in der kommenden Woche auf eine Störung im Flugbetrieb einstellen, denn am 4. April 2024 wollen die Arbeitnehmervertreter erneut eine Betriebsversammlung abhalten. Die Folge daraus: Neuerlich müssen viele Flüge gestrichen werden.
Seit dem 7. März 2024 handelt es sich nun um die dritte Betriebsversammlung, zu der die Gewerkschaft Vida und der Betriebsrat Bord einladen. Es ist jedoch aufgrund einer abgesagten Zusammenkunft zum Ausfall von vielen Flügen gekommen. Austrian Airlines hatte gegen die für den 14. März 2024 geplante Betriebsversammlung geklagt und auf wundersame Weise konnte die Flughafen Wien AG, deren Vorstand Günther Ofner auch Luftfahrt-Fachgruppenobmann in der WKO ist, keine freien Räumlichkeiten finden. Die AUA hatte bereits die Passagiere informiert und teilweise umgebucht. Die zunächst auf unbestimmte Zeit verschobene Zusammenkunft wurde dann in der Folgewoche im Multiversum Schwechat nachgeholt. Allerdings haben nur knapp über ein Drittel des fliegenden Personals auch tatsächlich teilgenommen. Dennoch waren dies offiziellen Angaben nach etwa 1.280 Personen.
Nach der genannten Betriebsversammlung, für die die Arbeitnehmervertreter gar Stockbusse als Shuttleservice zwischen Airport und Multiversum Schwechat gechartert haben, stand dann das Thema Streik im Raum. Noch gab sich Gewerkschafter Daniel Liebhart zuversichtlich, dass in den anstehenden Verhandlungsrunden eine Einigung gefunden werden kann. Das gelang aber nicht, so dass die Piloten und Flugbegleiter der AUA am 28. März 2024 um Mitternacht in einen 36-stündigen Streik getreten sind. Die Reisepläne von etwa 50.000 Passagieren wurden durchkreuzt.
Noch bevor die Arbeitsniederlegungen überhaupt beendet waren, wurden von Vida und Betriebsrat weitere Maßnahmen gesetzt: Das fliegende Personal der Austrian Airlines ist für den 4. April 2024 erneut zu einer Betriebsversammlung eingeladen. Dies hat zur Folge, dass der Flugbetrieb auch in diesem Tag gestört sein wird und neuerlich eine dreistellige Anzahl von Flügen ausfallen wird. Wie der Fall der abgesagten Betriebsversammlung gezeigt hat: Die Zusammenkunft muss nicht zwangsläufig stattfinden, denn Austrian Airlines streicht auch prophylaktisch Flüge.
Zuletzt hat AUA-Chefin Mann gar in den Raum gestellt, dass bei erzwungener Annahme der Forderungen der Vida einige Routen wegen hoher Lohnkosten unwirtschaftlich werden könnten und somit eingestellt werden müssten. Gleichzeitig brachte sie ins Spiel, dass andere Konzernmitglieder der Lufthansa Group, die laut ihr dann „wirtschaftlicher fliegen könnten“ die betroffenen Strecken übernehmen könnten. Sie selbst wies gegenüber dem ORF zurück, dass es sich um eine Drohung handeln würde, jedoch scheint dies sowohl in der Politik als auch bei Gewerkschaftern so verstanden worden zu sein.