Die U.S.-amerikanische Billigfluggesellschaft Jetblue hat für den Sommerflugplan 2024 keine Start- und Landerechte in Amsterdam-Schiphol zugeteilt bekommen. Darüber ist der Carrier massiv verärgert und versucht über die U.S.-amerikanischen Behörden Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Die niederländische Regierung hat beschlossen, dass unter dem Deckmantel “Klima- und Umweltschutz” die Anzahl der Starts und Landungen in Schiphol reduziert werden soll. Besonders hart trifft dies KLM und Transavia, denn die beiden Homebase-Carrier sind in ihrem künftigen Wachstum eingeschränkt.
Allerdings trifft es auch 24 andere Fluggesellschaften, denn deren Slot-Anträge für den Sommer 2024 wurden abgelehnt. Die offizielle Begründung ist, dass es aufgrund der Obergrenze schlichtweg nicht genug zum Verteilen geben würde. Somit wurden gemäß internationalen Gepflogenheiten jene Airlines bevorzugt, die über so genannte Grandfather Rights verfügen.
Genau diese hat Jetblue aber noch nicht, weil man nicht lange genug in Schiphol aktiv ist. Der U.S.-amerikanische Billigflieger sieht das gänzlich anders, denn man behauptet, dass der Markteintritt dazu geführt habe, dass die Flugpreise zwischen den Niederlanden und den USA gesunken wären. Man will nun juristisch für den Erhalt von Start- und Landerechten für den Sommer 2024 kämpfen.
Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der Lowcoster in den USA eine Diskriminierungsmeldung an das Department of Transportation gerichtet hat. In diesem fordert man unter anderem, dass der Air France-KLM-Konzern vom Flughafen New York-JFK gebannt werden soll. Dies betrachtet man als wirksame Gegenmaßnahme und erhofft sich, dass die Niederlande dann rasch die begehrten Start- und Landerechte für Schiphol vergeben. Wie das DoT mit dem Anliegen von Jetblue umgehen wird, ist völlig offen.
Jedenfalls ist es nicht so, dass der U.S.-amerikanische Billigflieger nicht wusste, dass man im Jahr 2024 in die Situation kommt, dass man defacto aus Schiphol “rausgeschmissen” wird. Die momentanen Start- und Landerechte hat man erst nach einer regelrechten Behörden-Odyssee zugeteilt bekommen, jedoch wurde Jetblue damals schon darauf hingewiesen, dass es sich nur um eine provisorische Zuteilung, aus der keine Rechte für die Folgejahre abgeleitet werden können, handelt.