Die Umweltschutzorganisation Greenpeace sieht sich aufgrund einer Studie der EU-Kommission in der Ansicht, dass die Klimaschädlichkeit des Flugverkehrs bislang unterschätzt wurde, bestätigt. Die NGO kritisiert auch, dass die europäischen Regierungen der Branche mit rund 37 Milliarden Euro unter die Flügel greifen.
Greenpeace argumentiert damit, dass der Ausstoß von Kohlendioxid nicht das einzige Problem ist, sondern Verkehrsflugzeuge auch andere schädliche Stoffe ausstoßen. Genannt werden unter anderem Stickoxide und kontaminierter Wasserdampf. Der Impact dieser Stoffe wäre doppelt so stark wie die Kohlenstoffdioxid-Emissionen.
Die Umweltschutzorganisation kritisiert, dass bereits 30 Milliarden Euro Finanzhilfe für Fluggesellschaften zugesagt wurden und weitere 7,9 Milliarden Euro derzeit verhandelt werden. Dabei wäre die Gewährung der Mittel an keine rechtlich verbindlichen Umweltbedingungen, die zur Erfüllung des Pariser Klimaabkommens ausreichend wären, gebunden. Besonders die österreichische Staatshilfe für Austrian Airlines in der Höhe von 450 Millionen Euro kritisiert Greenpeace und wirft „mangelhafte Bedingungen in Sachen Klimaschutz und sozialem Ausgleich“ vor.
“Die Untersuchungen der Europäischen Kommission zeigen, dass der Luftverkehr uns in die Klimakrise fliegt. Trotzdem lässt die Politik zu, dass Dutzende Milliarden an Steuergeldern in die Taschen der Fluggesellschaften fließen. Die Mittel für den Aufschwung müssen in grüne Mobilität investiert werden, die solide, nachhaltige Arbeitsplätze und erschwingliche, zugängliche Verkehrsmittel für alle bietet. Die Kommission muss Steuerbefreiungen beenden und Kurzstreckenflüge verbieten. Auch für Österreich gilt: weitere Rettungsanker für die klimafeindliche Flugindustrie können wir uns nicht leisten”, so Greenpeace Klimaexperte Adam Pawloff.
Die NGO fordert unter Verweis auf die vorliegende Studie der EU-Kommission, dass Kurzstreckenflüge verboten werden sollen. Auch sollen – sofern es eine „saubere Alternative“ gibt – die Steuervorteile auf Flugtickets im internationalen Verkehr aufgehoben werden. Gefordert werden weiters Investitionen in den Bahnverkehr und gleichzeitig soll die EU-Kommission die Beschäftigten in der Luftfahrt schützten, um diesen einen „gerechten Übergangsprozess“ ermöglichen.
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