Ab 15. Oktober: Deutschland schickt mit negativem Test in Quarantäne

Fluggast mit Smartphone an Bord eines Flugzeugs (Foto: Reshot / Lelia Milaya).
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Ab 15. Oktober: Deutschland schickt mit negativem Test in Quarantäne

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Wer sich in einem Risikogebiet aufgehalten hat, muss in Deutschland ab 15. Oktober 2020 fünf Tage in Quarantäne und das unabhängig davon, ob man einen negativen PCR-Test vorweisen kann oder nicht. Die Luftverkehrsbranche läuft gegen die geplante Regelung Sturm, denn ein nochmals signifikanter Nachfrageeinbruch wird befürchtet.

Dazu passt auch, dass das deutsche Robert-Koch-Institut Städte, Bundesländer, Regionen und ganze Staaten nach nicht nachvollziehbaren Kriterien zum Risikogebiet erklärt und das sehr gerne auch über Nacht, so dass Passagiere kalt erwischt werden und keinerlei Möglichkeit zur Vorbereitung haben. Ungeachtet dessen, dass viele Städte in Deutschland die RKI-Risikomarke von 50 positiv getesteten auf 100.000 Einwohner massiv überschreiten, gilt für das Ausland diese starre Marke. Dabei werden andere Kriterien überhaupt nicht berücksichtigt. Beispielsweise hinterfragt man nicht wie viele Testungen eigentlich durchgeführt wurden. Zwar behauptet das deutsche Außenministerium, dass die Reisewarnungen behutsam ausgesprochen werden, jedoch zeigt die Praxis, dass man die Diktate des Robert-Koch-Instituts eins zu eins übernimmt.

Das hat zur Folge, dass Airlines, die Deutschland anfliegen oder dort ihre Homebase haben, befürchten, dass es sehr bald überhaupt keine Strecken gibt, die Reisende ohne Schikanen bei der Rückkehr nutzen können. Der momentane Plan sieht vor, dass Passagiere, die aus Risikogebieten nach Deutschland einreisen fünf Tage in Quarantäne müssen und das auch dann, wenn ein negativer PCR-Befund vorliegt. Innerhalb dieser fünf Tage besteht obendrein noch eine Testpflicht, wobei die Kosten dem Vernehmen nach künftig selbst getragen werden müssen. Es sei denn man hat Symptome und bekommt eine behördliche Testung angeordnet.

Ebenfalls ab 15. Oktober 2020 – sofern der Zeitplan eingehalten werden kann – müssen sich Personen, die aus Risikogebieten vorab über das Internet anmelden. Man will damit die Zettelwirtschaft beenden. Die neue „Teststrategie“ wird seitens der deutschen Politik regelrecht gefeiert, wobei diese für die Transport- und Tourismusbranche fatale Auswirkungen haben könnte. Der Branchenverband BDL läuft gegen die Pläne daher Sturm und versucht Bund und Länder noch zu Änderungen zu bewegen. Man hält die noch bis Mitte Oktober gültige Regelung für vollkommen ausreichend. Wer aus einem Risikogebiet kommend einreist und einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist, vorweisen kann, muss nicht in Quarantäne.

Die deutschen Behörden schieben als Ausrede für die neue „Strategie“ vor, dass die kostenlosen Testungen die Labore an ihre Kapazitätsgrenzen gebracht hätten und es obendrein ein großer Wunsch der Bevölkerung wäre, dass Reisen in Risikogebiete unterlassen werden und wer es dennoch tut, soll die Kosten selbst bezahlen. Die Luftfahrtbranche befürchtet, dass die neue Regelung ein regelrechtes Todesurteil sein könnte. Spannend erscheint allerdings, dass ausgerechnet Bayern versucht noch etwas zu bewegen und sich für Schnelltests vor jedem Abflug ausspricht. In diese Richtung appellieren auch IATA und Lufthansa. Die Branche stellt sich vor, dass so die Einreise- und Quarantänebestimmungen völlig überflüssig werden.

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