Ab 31. März 2024: KM Malta Airlines plc löst Air Malta als Air Malta ab

Airbus A320neo (Foto: Mario Caruana / MAviO News).
Airbus A320neo (Foto: Mario Caruana / MAviO News).

Ab 31. März 2024: KM Malta Airlines plc löst Air Malta als Air Malta ab

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Am 31. März 2024 soll KM Malta Airlines plc die Nachfolge der defizitären Air Malta plc antreten. Gegenüber den Kunden soll der neue Staatscarrier weiterhin als Air Malta auftreten. Allerdings kommt es hinsichtlich der Tickets dann doch zu einem Schnitt, denn Buchungen, die die „old company“ nicht mehr erfüllen kann, sollen erstattet werden.

Schon seit längerer Zeit sucht die maltesische Regierung nach einem Weg wie man die staatliche Fluggesellschaft Air Malta wieder mit frischem Geld versorgen kann. Da man das Unternehmen, das für hohe Löhne und hohen Personalstand bekannt war, in der Vergangenheit immer wieder subventioniert hat, weil erhebliche Verluste eingeflogen wurden, gab es aus Brüssel für eventuelle Corona-Hilfen kein grünes Licht. Hintergrund ist, dass im Zuge der letzten staatlichen Kapitalspritze ein Moratorium für weitere Zuschüsse angeordnet wurde.

Nur noch acht Flugzeuge und 400 Mitarbeiter

Der Personalstand der Air Malta wurde in mehreren Schritten stark reduziert, wobei den Beschäftigten angeboten wurde, dass diese künftig für die öffentliche Hand bei identen Bezügen arbeiten können. Das Problem an der Sache: Die Gehälter der Beamten in den staatlichen Dienststellen sind niedriger. Dies führte durchaus zu Streitigkeiten.

Für jene, die noch für Air Malta tätig sind, könnte es durchaus knapp werden, denn das Nachfolgeunternehmen soll nur noch etwa 400 Mitarbeiter haben, so Finanzminister Clyde Caruana während einer Pressekonferenz. Damit soll KM Malta Airlines plc erheblich schlanker aufgestellt werden als das bestehende Unternehmen.

Die Flotte soll übernommen werden, jedoch will man künftig nur noch mit acht Maschinen des Typs Airbus A320/A320neo in der Luft sein. Das Streckennetz wird auf insgesamt 17 Destinationen, die ab Luqa angeboten werden, verkleinert. Es handelt sich um die Ziele Amsterdam, Berlin, Brüssel, Catania, Düsseldorf, London Heathrow sowie London Gatwick, Lyon, Madrid, Mailand, München, Paris, Prag, Rom, Wien und Zürich. Premierminister Robert Abela und Finanzminister Caruana nannten nachstehende Destinationen, die eingestellt werden, explizit: Palermo, Neapel, Nizza, Genf, Lissabon und Tel Aviv. Eventuell könnte man in Zukunft Nonstopflüge nach Kopenhagen anbieten, jedoch ist dies kein kurzfristiges Ziel.

Flugzeuge sollen mehr in der Luft sein

Caruana sagte, der Schwerpunkt der neuen Fluggesellschaft werde auf Effizienz liegen. Die Flugzeuge sollen etwa 12 Stunden statt wie bisher neun Stunden genutzt werden, und die Auslastung soll erhöht werden. Jeder Flug muss einen Gewinn abwerfen, jeder Flug muss voll sein, gibt der maltesische Finanzminister vor.

Die maltesische Regierung lässt sich das Neuaufsetzen von Air Malta auch so einiges kosten. Initial will man 290 Millionen Euro zuzüglich Assets, die vom bestehenden Carrier sowie Malta MedAir eingebracht werden, investieren. Hierfür war die Freigabe der EU-Kommission notwendig, die man nach langwierigen Verhandlungen laut Abela nun erhalten hat.

Die bestehende Fluggesellschaft Air Malta soll am 30. März 2024 den letzten Flug durchführen. Am Folgetag wird dann KM Malta Airlines plc übernehmen. Der Nachfolger wird ebenfalls unter der Marke Air Malta in der Luft sein. Die Vorgehensweise erinnert stark an das häufige Neuaufsetzen der Alitalia, das in der Vergangenheit immer wieder praktiziert wurde. Beim letzten Versuch bestand die EU-Kommission dann auf einen harten Schnitt, so dass Ita Airways gegründet wurde.

Markenrechte gehören bereits dem Staat

Vor längerer Zeit hat Air Malta die Markenrechte an den Staat verkauft. Damals diente die Maßnahme zur Cashgewinnung, jedoch ist es nun äußerst nützlich, denn so kann die Regierung der Neugründung dann die Nutzung des bekannten Brands gestatten. Zunächst soll das Nachfolgeunternehmen vollständig staatlich sein. Später will man Aktien ausgeben oder aber im Optimalfall einen strategischen Partner an Bord nehmen. Die Mehrheit soll aber in staatlicher Hand bleiben. Unzählige Male betonten die beiden Regierungsmitglieder, dass die „neue Air Malta“ immer unter „starker Führung und Kontrolle der Regierung stehen wird“.

Caruana erklärte, dass der letzte Flug von Air Malta am 30. März 2024 stattfinden und die neue Fluggesellschaft ihren Betrieb am 31. März 2024 aufnehmen wird. Für diejenigen, die Air-Malta-Flüge über den 30. März 2024 hinaus gebucht haben, werden ab dem 1. November 2023 Rückerstattungen angeboten. Buchungen für Flüge mit der neuen Fluggesellschaft nach dem 31. März 2024 werden ab dem 1. Dezember 2024 zum Verkauf angeboten. Teilnehmer des Vielfliegerprogramms sollen ihre Meilen im Feber 2024 in Form einer Überweisung bzw. eines Schecks ausbezahlt bekommen. Der neue Carrier wird vorerst kein Programm haben.

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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