Abgang von Andreas Otto verursacht AUA Kosten in Millionenhöhe

DHC Dash 8-400 (Foto: Jan Gruber).
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Abgang von Andreas Otto verursacht AUA Kosten in Millionenhöhe

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Der Umbau der Führungsetage von Austrian Airlines könnte das Unternehmen viel Geld kosten, denn noch nicht einmal der Aufhebungsvertrag mit dem ehemaligen Chief Commercial Officer Andreas Otto ist in trockenen Tüchern, berichtet die österreichische Tageszeitung “Der Standard”.

Das Unternehmen kommunizierte ursprünglich, dass der Manager das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen habe. Sein Vertrag wäre noch bis 2022 gelaufen und nun kommt ans Licht, dass die Aufhebungsvereinbarung noch nicht unter Dach und Fach ist. Der Standard schreibt, dass der Aufsichtsrat sich diesem Thema eigentlich noch vor Weihnachten annehmen wollte, doch es bei den Ansprüchen des Managers “Probleme” gäbe. Ihm stehen zwei Jahresgehälter und der Bonus für 2019 zu. Somit wird der “freiwillige Ausstieg” des Andreas Otto eine teure Angelegenheit für Austrian Airlines.

Die Boni für 2019 sorgten im Sommer 2020 für große Verwunderung, denn kurz vor der Überweisung der Staatshilfe wurden die “Gehaltsrückstände” – so die offizielle Kommunikation – an das Management ausbezahlt. Erst unter erheblichem politischem und öffentlichem Druck willigte der Vorstand nach Außen hin ein, dass man auf die rund 500.000 Euro verzichten wird. Von einem echten Verzicht kann aber keine Rede sein, denn das Geld wurde lediglich gestundet, so dass die Führungsriege zu einem späteren Zeitpunkt auf die Auszahlung pochen kann. Ein Beispiel hierfür wäre der Austritt aus dem Unternehmen und juristisch wird es für den Carrier knifflig: Die variablen Gehaltsbestandteile sind vertraglich vereinbart und ohne rechtswirksamen Verzicht des Empfängers wird die AUA nicht drumherum kommen zu bezahlen. Umgekehrt gibt es aber ein Boni-Verbot in den Vereinbarungen mit der Republik Österreich. Ob dieses auch rückwirkend gilt, ist umstritten. Die Politik reagierte jedenfalls im Sommer verschnupft auf die nachträgliche Boni-Auszahlung für das Jahr 2019.

Die Tageszeitung Standard rechnet vor, dass das vorzeitige Ausscheiden von Andreas Otto “mindestens rund 1,4 Millionen Euro” kostet. Dies ergibt sich laut dem Medium dadurch, dass ihm etwa 167.000 Euro an Boni sowie jährlich etwa 600.000 Euro zustehen. Weiters macht der ehemalige AUA-Manager, der angeblich “auf eigenen Wunsch ausgeschieden” sein soll weitere variable Gehaltsbestandteile geltend und über diese wird noch gerungen, so das Medium. Die AUA sagt dazu, dass Andreas Otto das “ihm vertraglich Zustehende bekommen wird”.

Kritik am Umbau der Vorstandsetage gibt es auch seitens des Bordbetriebsrats. So sagt Vorsitzender Rainer Stratberger, der auch als Belegschaftsvertreter dem Aufsichtsrat angehört, geben über dem Standard, dass es für die Vorgehensweise “keinen fachlichen Grund” gibt. Es wäre auch ungerechtfertigt, dass Lufthansa Vorstandsmandate von Personen über 60 Jahren nicht mehr verlängert. Den Austausch der “gut eingearbeiteten Manager mitten in der Krise anstatt sie für die Neuentwicklung des Standorts Österreich einzusetzen” sei “kontraproduktiv”.

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