Zwischen der Regionalfluggesellschaft Helvetic Airways und der Hausmarke des Flughafens Bern-Belp, FlyBair, herrscht offenbar dicke Luft. Die Airline fordert die Bezahlung der im Sommer 2021 abgesagten Charterflüge nach Palma de Mallorca ein.
Aus dem Geschäftsbericht der FlyBair AG geht hervor, dass ein Rechtsstreit anhängig ist. Dabei vertritt die Tochtergesellschaft des Flughafens Bern-Belp die Ansicht, dass die Absage der Flüge aufgrund von „höherer Gewalt“ erfolgte, da die Eidgenossenschaft bei der Rückkehr aus Mallorca eine Quarantänepflicht eingeführt hatte.
Helvetic Airways sieht die Angelegenheit anders und stellte die Leistungen in Form von „Annullationsgebühren“ in Rechnung. Auf die Zahlung pocht die Regionalfluggesellschaft, was vermuten lässt, dass FlyBair AG möglicherweise keine oder zumindest eine sehr unflexible Storno-Klausel vereinbart hatte.
Ursprünglich hätten WDL und die Luftfahrtgesellschaft Walter für die Hausmarke des Flughafens Bern-Belp fliegen sollen. Aus nicht näher genannten Gründen kam die Zusammenarbeit nicht über einen Präsentationsflug und einen Sticker auf einem Embraer 190 hinhaus. FlyBair charterte dann bei Helvetic Airways Flugzeuge. Ursprünglich waren etwa 150 Umläufe ab Bern und Sion vereinbart, jedoch wurden nur 32 tatsächlich durchgeführt. Die Differenz will nun Helvetic bezahlt haben.
Helvetic klagt 261.000 Schweizer Franken ein
Aus dem FlyBair-Geschäftsbericht geht weiters hevor, dass man drei Umläufe nach Palma bezahlt hat, jedoch hat man diese abgesagt. Ebenso betroffen sind zwei Rotationen zwischen Sion und Mallorca. Folglich flog Helvetic Airways nicht. Das Geld will die Bern-Tochter zurückhaben, doch: „Bis dato weigert sich der Operator zu einer Rückzahlung.“
Laut der Tageszeitung „Der Bund“ fordert Helvetic Airways die Zahlung sämtlicher abgesagter Flüge gerichtlich ein. Es geht um eine Summe von 261.000 Schweizer Franken, über die ein Richter entscheiden muss, sofern sich die beiden Streitparteien nicht zuvor außergerichtlich einigen sollten. Doch wirklich pikant erscheint der Umstand, dass FlyBair die Forderung vollinhaltlich bestreitet, allerdings einen Teil dieser bereits Reisebüros in Rechnung gestellt haben soll. Die weitere Entwicklung bleibt daher abzuwarten.