Während es in der Pilotphase für Lufthansa- und Austrian-Airlines-Passagiere noch kostenlos ist, wird für die private Inanspruchnahme und möglicherweise auch nach dem Ende der Testphase der beiden Airlines, kräftig zur Kasse gebeten. Der Corona-Schnelltest soll in Hamburg und München nämlich stolze 79 Euro kosten.
Da die tatsächlichen Kosten für die Durchführung eines Antigen-Tests laut diversen Labors bei zehn bis 15 Euro liegen, ist es ein äußert happiger Preis. Zum Vergleich: Gegenüber Airliners.de sagte Centogene, dass an den beiden Airports PCR-Tests 59 Euro kosten. Das Ergebnis soll innerhalb von 12-24 Stunden mitgeteilt werden. Wer das PCR-Ergebnis innerhalb von sechs Stunden haben möchte, muss 139 Euro auf den Tisch legen. Am Flughafen Wien verlangt das Labor 120 Euro. Dieser Preis wird immer wieder kritisiert, da es an anderen Airports erheblich günstiger ist. Zum Beispiel werden in Kiew-Schuljany etwa 50 Euro fällig und in Tel Aviv-Ben Gurion gar nur etwa 30 Euro.
Der Umstand, dass in München und Hamburg für die von der Airlinebranche als “schnell, billig und zuverlässig” beworbenen Antigen-Schnelltests mit 79 Euro tief in die Tasche gegriffen werden soll, sorgt durchaus für Unverständnis. Derzeit können Passagiere von Austrian Airlines auf der Strecke Wien-Hamburg-Wien und von Lufthansa auf München-Hamburg-München diese noch kostenfrei in Anspruch nehmen. Die Teilnahme ist aber seit 12. November 2020 nicht mehr freiwillig, sondern verpflichtend. Rechtlich ist das nach Einschätzung eines konsultierten Rechtsanwalts bedenklich, da die eingesetzten Antigen-Tests noch keine Zulassung haben.
Es bleibt daher abzuwarten, ob Lufthansa und Austrian Airlines die horrenden Kosten von 79 Euro pro Antigen-Test in Zukunft auf die Passagiere abwälzen werden, denn wer sich nicht testen lässt und alternativ keinen negativen PCR-Befund, der nicht älter als 48 Stunden sein darf, soll künftig nicht mehr mitfliegen dürfen. Mit dieser Summe pro Oneway-Flug würden die Carrier wohl eher Passagiere verlieren.