ACG: Rechnungshof kritisiert hohe Ausgaben

Tower am Flughafen Wien (Foto: Jan Gruber).
Tower am Flughafen Wien (Foto: Jan Gruber).

ACG: Rechnungshof kritisiert hohe Ausgaben

Tower am Flughafen Wien (Foto: Jan Gruber).
Werbung

Die Austro Control setzt die Empfehlungen des Rechnungshofes nicht um und erhöht sogar die Personalkosten. Das sorgt für Diskussionen – auch in der Politik.

Während Fluggesellschaften die Krise ihres Lebens durchmachen und das vor allem die Angestellten in Form von Lohnkürzungen zu spüren bekommen, sieht die Welt der Austro Control vergleichsweise schön aus. Denn die Gehälter der rund 1.060 Mitarbeiter, welche von den Gebühren der Airlines finanziert werden, liegen weit über den Verdiensten vergleichbarer Bundesbediensteter. Diesen Umstand kritisierte der Rechnungshof schon vor zwei Jahren und forderte eine Senkung der Personalkosten. Umgesetzt wurde bis heute nichts davon. Dies geht jetzt aus einer noch nicht veröffentlichten Follow-up-Überprüfung hervor, die dem Kurier vorliegt.

Weder die Austro Control noch das übergeordnete Klimaschutzministerium habe zur Senkung der ausuffernden Personalkosten beigetragen und fast keine der Empfehlungen umgesetzt. Im Gegenteil. Der Personalaufwand stieg sogar von 2015 bis 2018 um 49 Prozent auf 224,63 Millionen Euro, während der Personalstand lediglich um vier Prozent wuchs. Auch werden die Rufe nach einer Reform der Betriebspensionen, die auf Einzelverträge beruhen, immer lauter. Von 2015 bis 2019 stieg die jährliche Gesamtbelastung für die Pensionskassa um 250 Prozent auf 30,6 Millionen Euro. 

Darüber hinaus soll der „Zwei-Klassen-Gesellschaft“ ein Ende gesetzt werden. Menschen, die sich dem Unternehmen bis 1996 angeschlossen haben, erfreuen sich einer großzügigeren Bezahlung. Deswegen sollte ein generationsgerechterer Kollektivvertrag, der schon vor vier Jahren entworfen wurde, eingeführt werden. Doch bis heute habe sich dahingehend auch nichts getan. Dazu kommt, dass die Austro Control 2019 wohl erstmals Verluste einfahren wird. 

Spätestens jetzt sollten bei den betroffenen Parteien die Alarmglocken läuten, so der für die Luftfahrt zuständige Staatssekretär Magnus Brunner, der eine Notwendigkeit zum Handeln sieht: „Ich hoffe, dass die Corona-Situation der Belegschaft bewusst gemacht hat, dass Zeit zum Handeln ist und alle einen Beitrag zur Sanierung leisten müssen.“ Erforderlich seien auch für ihn ein einheitliches Gehaltsschema sowie eine Reform der Betriebspensionen. Bis zum Herbst wolle er den Sozialpartner noch Zeit geben, konkrete Vorschläge vorzubringen. Ansonsten müsse man sich auch gesetzliche Regelungen überlegen, so Brunner weiter.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Redakteur dieses Artikels:

Granit Pireci ist Redakteur bei Aviation.Direct und insbesondere auf die Luftfahrt in Südost-Europa spezialisiert. Zuvor war er für AviationNetOnline (vormals Austrian Aviation Net) tätig.
[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Über den Redakteur

Granit Pireci ist Redakteur bei Aviation.Direct und insbesondere auf die Luftfahrt in Südost-Europa spezialisiert. Zuvor war er für AviationNetOnline (vormals Austrian Aviation Net) tätig.
[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Werbung