Air Dolomiti vs. AUA: Die kleinen, aber feinen Unterschiede im Embraer 195

Embraer 195 (Foto: Jan Gruber).
Embraer 195 (Foto: Jan Gruber).

Air Dolomiti vs. AUA: Die kleinen, aber feinen Unterschiede im Embraer 195

Embraer 195 (Foto: Jan Gruber).
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Innerhalb der Lufthansa Group sind die Fluggesellschaften Air Dolomiti und Austrian Airlines mit dem Maschinentyp Embraer 195 unterwegs. Der Konzern versucht seit einigen Jahren die Bordprodukte seiner Airlines anzunähern. Auf dem E195 gibt es zum Teil erhebliche Unterschiede zwischen den Töchtern aus Italien und Österreich.

Ähnlich wie Lufthansa Cityline ist Air Dolomiti ab München und Frankfurt auf vielen Lufthansa-Kurzstrecken unter LH-Flugnummern im Einsatz. Allerdings werden auch zahlreiche Routen unter dem EN-Code des italienischen Carriers angeboten. Auch zu Zeiten von „Team Lufthansa“ und „Lufthansa Regional“ war Air Dolomiti stets im eigenen Farbenkleid in der Luft. Derzeit betreibt man 16 Embraer 195, die mit 120 Sitzplätzen bestuhlt sind.

Die Konzernschwester Austrian Airlines verfügt über 17 Maschinen dieses Typs. Diese wurden vor einigen Jahren von der Konzernschwester Lufthansa Cityline übernommen und traten die Nachfolge der in die Jahre gekommenen Fokker70/100-Flotte an. Auch Austrian Airlines hat den Embraer 195 mit 120 Sitzplätzen bestuhlt.

Bei Air Dolomiti verfügt der brasilianische Regionaljet über 32 nummerierte Reihen, bei Austrian Airlines jedoch nur über 31. Dieser Unterschied ist einfach erklärt: Bei beiden Carriern existiert aus verschiedenen Gründen die Reihe 13 nicht. Bei Air Dolomiti zusätzlich auch die Reihe 17, denn in Italien gilt auch diese Ziffernkombination als Unglückszahl.

Abgesehen davon, dass bei Austrian Airlines und Air Dolomiti die Flugzeuge unterschiedlich lackiert sind, findet sich der offensichtlichste Unterschied im Kabinendesign. Bei der österreichischen Fluggesellschaft dominieren die Farben weiß-grau und rot. Bei der italienischen Konzernschwester weiß-grau und blau. Auch haben die beiden Fluggesellschaften unterschiedliche Sitze verbaut. Bei Air Dolomiti sind diese dünner, so dass der subjektiv empfundene Sitzabstand größer wirkt als bei Austrian Airlines. Allerdings geht es hier um weniger als einen Zentimeter Unterschied.

Italiener mit WLAN-IFES

Während die italienische Fluggesellschaft auf blaue Sitzbezüge setzt, sind diese bei Austrian Airlines grau. Auch im Bereich der Tische gibt es Unterschiede: Diese sind bei der AUA sehr groß, während sich Air Dolomiti für deutlich kleinere entschieden hat. Das Fach, in dem sich auch die Safety-Card befindet, ist bei Austrian Airlines senkrecht angeordnet und bei der italienischen Schwester quer. Letzteres gilt aber nur dann, wenn bereits die jüngste Sitzgeneration eingebaut ist. Derzeit ist das noch nicht bei allen Embraer 195 von Air Dolomiti der Fall.

Ein klassisches Inflight-Entertainment-System haben beide Fluggesellschaften nicht. Air Dolomiti bietet den Passagieren ein geschlossenes WLAN, das keinen Zugang zum Internet hat, an. Über dieses können Zeitungen, Magazine, Filme und Musiktitel kostenfrei abgerufen werden. Die österreichische Schwester hat auf dem Embraer 195 ein solches Angebot nicht. Eine Sprecherin erklärte auf Anfrage unter anderem, dass Austrian Airlines derzeit eine Nachrüstung nicht in Erwägung zieht.

Unterschiedlicher Umgang mit kostenlosem Wasser

Beide Lufthansa-Konzernmitglieder setzen in der Economy-Class auf Paid-Catering. Hier zeigen sich gravierende Unterschiede im Angebot, denn Air Dolomiti verkauft die Produkte auf eigene Rechnung und setzt auf eine stark an Italien angelehnte Auswahl. Austrian Airlines verkauft im Namen und auf Rechnung von Retail in Motion GmbH und hat das Angebot österreichisch ausgerichtet. Preislich gibt es bei ungefähr vergleichbaren Speisen und Getränken keine nennenswerten Unterschiede.

Air Dolomiti und Austrian Airlines handhaben die Ausgabe von kostenlosem Wasser komplett unterschiedlich. Der italienische Carrier teilt eine kleine Flasche, die 0,33 Liter fasst, wie gewohnt aus. Es handelt sich im Regelfall um stilles Mineralwasser der Marke San Benedetto, das aktiv vom Kabinenpersonal ausgeteilt wird. Bei der österreichischen Konzernschwester werden die Passagiere von den Flugbegleitern nicht darauf hingewiesen, dass zumindest ein kleines Wasser kostenfrei haben können. Lediglich einen winzigen Hinweis in der Fußzeile der Speisekarte gibt es. Nur auf aktive Nachfrage können AUA-Passagiere eine 0,2 Liter fassende Flasche stilles Mineralwasser der Marke Vöslauer erhalten.

Weiters geben beide Carrier ihren Passagieren eine kleine Süßigkeit kostenfrei aus. Bei der AUA bekommt man ein rundes Stück Schokolade angeboten. Air Dolomiti bietet einen kleinen, einzelverpackten Keks an. Ob nun Keks oder Schokolade besser schmeckt, sollte jeder Passagier für sich entscheiden, denn die Geschmäcker sind gerade bei Süßigkeiten sehr unterschiedlich.

Minimale Unterschiede: AUA besser für den Laptop, Air Dolomiti besser für den Durst

Vom reinen Flugprodukt, also von A nach B fliegen, gibt es zwischen Air Dolomiti hinsichtlich der Tarife und der inkludierten Leistungen keine Unterschiede. Diese stecken beim Maschinentyp Embraer 195 im Detail. Ob man an Bord der zu meist kurzen Flüge ein WLAN-IFES benötigt oder schläft, muss jeder für sich entscheiden. Die Optik der Kabinen beider Anbieter wirkt hochwertig und gepflegt, so dass die Unterscheidungskriterien auf die Farbe der Bezüge und die minimal unterschiedlichen Sitze hinauslaufen: Für Geschäftsreisende, die mit ihrem Laptop arbeiten wollen, dürften die deutlich größeren Klapptische bei Austrian Airlines angenehmer sein, da das Gerät stabiler steht. Eine Stromversorgung bieten beide Lufthansa-Töchter nicht an.

Hinsichtlich dem inkludierten Wasser punktet Air Dolomiti damit, dass die Menge größer ist und dieses den Passagieren aktiv angeboten wird. Bei Austrian Airlines entsteht durchaus der Eindruck, dass man darauf so wenige Hinweise wie nur irgendwie möglich geben möchte, so dass möglichst viele Passagiere nichts von ihrem inkludierten Mini-Wasser wissen. Jedenfalls ist anders nicht zu erklären, dass die Flugbegleiter nicht aktiv darauf hinweisen und sich in der Speisekarte lediglich ein winziger Hinweis in einer Fußzeile befindet.

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