Der französisch-niederländische Luftfahrtkonzern Air France-KLM benötigt offenbar weitere Unterstützung seitens der Heimatsstaaten. Konkret geht es diesmal um bis zu sechs Milliarden Euro, die in Form von Beihilfen und Krediten gewährt werden könnten.
Laut der französischen La Monde sollen bereits Verhandlungen mit den Regierungen von Frankreich und der Niederlande laufen. Demnach soll Frankreich drei Milliarden Euro gewähren und die Niederlande sollen eine Milliarde Euro überweisen. Die restlichen zwei Milliarden Euro könnten in Form von Krediten aufgenommen werden, wobei es hierfür eine Staatshaftung geben soll. Wie die beiden Staaten diese aufteilen, ist noch unklar.
Während Frankreich bereits große Teile der ursprünglich bewilligten Beihilfen ausbezahlt hat, stockte es in den Niederlanden. Endgültig grünes Licht gab es erst nachdem sich die Geschäftsleitung und die Pilotengewerkschaft auf ein Sparpaket geeinigt hatten. Generell ist die niederländische Regierung wesentlich zurückhaltender als jene in Frankreich. Unterm Strich wurden Air France-KLM bereits 10,4 Milliarden Euro bewilligt, wobei diese Summe sowohl Kredite als auch Beihilfen inkludiert.
Sollten die nunmehr zusätzlich angeforderten Finanzmittel von den beiden Ländern bewilligt werden, so hätte der französisch-niederländische Konzern seit Beginn der Coronakrise die stolze Summe von 16,4 Milliarden Euro verschlungen. Eine weitere Klage von Ryanair würde daher nicht lange auf sich warten lassen.
In verschiedenen lokalen Medienberichten äußerten sich Mitglieder der französischen Regierung wohlwollend bezüglich weiterer Staatshilfe für Air France. Man werde das Unternehmen auch weiterhin unterstützen. In den Niederlanden verhält man sich noch zurückhaltend und brachte zuletzt auch das Szenario der Herauslösung von KLM ins Spiel. Zwischen den beiden Aktionären wird es also noch einiges an Diskussionsbedarf geben, ehe weitere Gelder für die Firmengruppe bewilligt werden.