Während nahezu jede Airline in diesem Jahr von dem Schreckgespenst Corona-Virus heimgesucht wurde, wird die private Charterfluggesellschaft Air Hamburg 2020 schwarze Zahlen schreiben.
„Wir haben Glück im Unglück gehabt“, beschreibt der Gründer und Geschäftsführer Floris Helmers die Situation der Privatjet-Anbieter. Tatsächlich ist der Einbruch im Premium-Geschäft glimpflicher ausgefallen als bei den großen, aufs Massengeschäft ausgerichteten Fluggesellschaften. Menschen, die tiefer in die Tasche greifen können, bevorzugten das private Reisen. Denn die Fluggäste würden so Menschenmassen, sowohl auf den Flughäfen, wo sie getrennte private Flughafenterminals benutzen, als auch an Bord vermeiden, wie abendblatt.de berichtet.
Eine Übertragung des neuartigen Virus durch die Kabinenluft sei damit nahezu ausgeschlossen. Dies ließ die Nachfrage steigen – in den Monaten Juli und August gab es sogar mehr Flüge als im Vorjahr. „Allerdings auch bei einer von 29 auf 35 Maschinen vergrößerten Flotte“, so Helmers. Dennoch: In der letzten März-Woche brach auch beim Premiumprovider das Geschäft nahezu ein. Statt wie üblich täglich 70 Umläufe waren es an den schwächsten Tagen nur drei bis vier. Dies führte dazu, dass der Großteil der Belegschaft in Kurzarbeit geschickt werden musste.
Doch die Talfahrt hielt nicht lange, es ging rasch wieder nach oben. Wie die Wintermonate verlaufen würden, hänge massiv von den Reisebeschränkungen der einzelnen Staaten ab. Nichtsdestotrotz blickt Air Hamburg auf ein turbulentes, aber dennoch stabiles Jahr zurück. Stabil sieht auch die Finanzprognose aus: Der Carrier rechne mit etwa 180 Millionen Euro Umsatz. Ungefähr so viel wie im Vorjahr.