Air Malta Academy: Eine Geschichte von gestutzten Flügeln

Airbus A320 (Foto: Robert Spohr).
Airbus A320 (Foto: Robert Spohr).

Air Malta Academy: Eine Geschichte von gestutzten Flügeln

Airbus A320 (Foto: Robert Spohr).
Werbung

In der ersten Jahreshälfte 2018 unternahm Air Malta einen ernsthaften Versuch, sein Geschäft zu diversifizieren, und die Einrichtung der Air Malta Academy wurde als mögliche Einnahmequelle angesehen. Die Idee befand sich zwar noch im Anfangsstadium, wurde aber vom damaligen Vorsitzenden von Air Malta, Charles Mangion, vorangetrieben, der darin eine Chance für die angeschlagene nationale Fluggesellschaft sah.

Das Projekt wurde Kapitän Eric Abela anvertraut, der sowohl im alten Hauptgebäude in Luqa als auch in den Level 2 SkyParks ein bekanntes Gesicht war. MAviO News traf sich mit Eric, um über dieses totgeborene Projekt zu sprechen. Er erzählt, dass das Konzept, das er ausgearbeitet hatte, ein ganzheitliches war, das die Ausbildung von Piloten, B1/2-Luftfahrzeugmechanikern und Bescheinigungskurse für Kabinenpersonal durch Dritte umfasste. Der aus Żejtun stammende und in Hongkong lebende Kapitän hatte Air Malta verlassen, um im Fernen Osten neue Wege zu gehen. Nach seiner Rückkehr wollte er sich in der lokalen Luftfahrtszene engagieren und begann mit dem Projekt, ein eigenständiges Unternehmen unter dem Namen Air Malta Academy zu gründen, wobei die nationale Fluggesellschaft im Gegenzug für das Branding und andere Dienstleistungen Tantiemen erhält. Das Konzept ist nicht ganz neu, und MAviO News liegen Informationen vor, wonach Air Malta bereits 2008/2009 und auch um 2012 mit der Idee gespielt hat, diese Pläne aber im Sande verlaufen sind.

Kapitän Abela besteht darauf, dass die Air Malta Academy ein sehr erfolgreiches Projekt hätte werden können, vor allem mit asiatischen Fluggesellschaften, die ihre Kadetten in einem EASA-Umfeld ausbilden lassen wollen. Er räumte ein, dass er über sein Netzwerk feststellen konnte, dass es ein reges Interesse an der Air Malta Academy als Kompetenzzentrum für die Luftfahrtausbildung im Mittelmeerraum gab. Er fügte hinzu, dass die CAAC Verträge verteilte, die sich über einen Zeitraum von zwei Jahren auf weit über 25 Millionen Dollar beliefen. Die im Entstehen begriffene Air Malta Academy unter der Leitung von Flugkapitän Eric Abela erwog auch die Einführung des ersten Pay-to-Fly-Konzepts auf der Insel mit dem Ziel, angehenden Flugschülern ohne jegliche Erfahrung die Möglichkeit zu geben, eine eingefrorene ATPL, eine Airbus A320-Musterberechtigung und anschließend 400 Flugstunden auf dem Muster zu erwerben. Die Struktur, die er sich vorstellte, sah einen CEO / Accountable Manager an der Spitze vor, dem drei ernannte Schlüsselpersonen direkt unterstellt waren. Dazu sollten der HOFT (Head of Flight Training), HOET (Head of Engineering Training) und HOFAT (Head of Flight Attendant Training) gehören. Ausbilder und anderes Hilfspersonal sollten auf Ad-hoc-Basis eingestellt werden.

Eric Abela schlug einen 18-monatigen Zeitplan vor, wobei die Air Malta Academy im alten Ausbildungszentrum untergebracht werden sollte. Es wurden Pläne für die vollständige Renovierung und Erweiterung des Gebäudes erstellt. MAviO News gelang es, Zugang zu einigen exklusiven 3D-Bildern zu erhalten, die eine moderne Einrichtung mit bis zu vier Simulatorplätzen zeigen, die von Unterrichtsräumen und anderen Trainingsgeräten umgeben sind. Finanzielle Hochrechnungen zeigten, dass die geplante Air Malta Academy jährlich mehr als eine Million Euro vor Zinsen und Steuern einbringen könnte.

Angesichts des derzeitigen Pilotenmangels und einer landesweiten Debatte darüber, ob Air Malta noch ein weiteres Jahr überleben wird, könnte die Idee einer Air Malta Academy eine Möglichkeit sein, zusätzliche Einnahmen zu erzielen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass dieser ikonische Name in europäischen Luftfahrtkreisen erhalten bleibt, ganz nach dem Vorbild der Pan Am Flight Academy.


Dieser Beitrag wurde verfasst von: Chris Cauchi / MAviO News

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Redakteur dieses Artikels:

[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Über den Redakteur

[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Werbung