Der staatlichen Air Malta steht das Wasser bis zum Hals.
Die Coronavirus-Pandemie hinterlässt einen Krater in der Luftfahrtbranche. Und obwohl die Impfkampagnen voranschreiten, bleibt die Nachfrage bei den Airlines auf niedrigem Niveau. So auch bei der nationalen Fluggesellschaft mit Sitz in Luqa. Die Pandemie trifft den Carrier mit voller Wucht: Wie nun Finanzminister Clyde Caruana auf einer Pressekonferenz bekannt gibt, verliere Air Malta über 170.000 Euro – täglich! In der jetzigen Verfassung würde es nur wenige Wochen dauern, bis dem Unternehmen die Liquiditätsreserven ausgehen. Darum werde die Regierung unverzüglich alle notwendigen Schritte einleiten, um die Fluglinie weiterhin am Leben zu erhalten, berichtet die Times of Malta. „Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um Air Malta in dieser noch nie dagewesenen Krise zu unterstützen“, so Caruana weiter. Dazu müsse die Inselgruppe wohl in diesem Jahr noch einen höheren zweistelligen Millionenbetrag locker machen. Und das so schnell wie nur möglich.
Deswegen drängen die Regierungsvertreter auch auf ein rasches Vorgehen der Europäischen Kommission. Denn auf die Genehmigung aus Brüssel würde es letztendlich ankommen. Diese ist wohl nur Formsache. Denn in den letzten Monaten gab es grünes Licht für sämtliche Staatshilfen an verschiedenste Fluggesellschaften. So bekam AUA-Schwester Brussels Airlines von der belgischen Regierung nahezu 300 Millionen Euro zugesprochen. Sogar das milliardenschwere Hilfspaket an die französische Air France wurde von der Brüsseler Behörde durchgewunken. Unter normalen Umständen wäre dieses Geld mangels Genehmigung nie geflossen. Geltende Vorschriften untersagen finanzielle Unterstützungen, um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten. Aufgrund der verheerenden wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie setzt die EU-Kommission die Anwendung dieser Bestimmungen vorübergehend aus.