Alaska-Vorfall: Boeing weiß nicht welche Werkstechniker zuletzt an B737-Max-9 gearbeitet haben

Boeing 737 Max 9 (Foto: Alaska Airlines).
Boeing 737 Max 9 (Foto: Alaska Airlines).

Alaska-Vorfall: Boeing weiß nicht welche Werkstechniker zuletzt an B737-Max-9 gearbeitet haben

Boeing 737 Max 9 (Foto: Alaska Airlines).
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In der Luftfahrt muss aus Sicherheitsgründen alles sehr genau dokumentiert werden. Normalerweise ist es Routine, dass notiert wird wer wann welches Teil eingebaut, ausgetauscht, geprüft oder repariert hat. Boeing hingegen kann laut NTSB gar nicht sagen wann von wem der defekte Türstopfen, der am 5. Jänner 2024 zum Vorfall mit einer B737-Max-9 bei Alaska Airlines geführt wurde, eingebaut hat.

In einem Schreiben an den U.S.-Senat erklärt NTSB-Chefin Jeniffer Homendy, dass man derzeit nicht weiß wann und von wem das fehlerhafte Teil eingebaut wurde. Zwar ginge aus der Dokumentation hervor, dass am 19. September 2023 Reparaturarbeiten vom Hersteller durchgeführt wurden und dabei auch die Türstopfen aus- und wiedereingebaut wurden, aber weder der genaue Zeitpunkt noch der Umfang der Arbeiten oder gar die verantwortlichen Techniker wären bekannt. Boeing habe diesbezüglich entgegen wiederholter Anordnungen keine Auskünfte erteilt.

Laut Homendy gäbe es Hinweise darauf, dass insgesamt 25 Boeing-Mitarbeiter mit den Reparaturen beschäftigt gewesen wären. Die Namen will oder kann der Hersteller der NTSB aber nicht bekanntgeben. Aus der Sicht der Behörde wäre dies aber für die Aufklärung des Vorfalls von essentieller Bedeutung, denn die Wahrnehmungen und Erinnerungen der Techniker könnten weitere Aufschlüsse bieten.

Am 13. März 2024 schrieb die NTSB-Chefin an die Vorsitzende des Untersuchungsausschusses des U.S.-Senats, dass sie von Boeing die Mitteilung bekommen habe, dass man ihr die Namen der Techniker deshalb nicht mitteilt, weil man es nicht wisse. Die Aufzeichnungen würde man nicht finden und die Aufnahmen der Überwachungskameras, mit denen die Arbeiten dokumentiert wurden, wären angeblich zwischenzeitlich schon überschrieben.

Bei der NTSB scheint man an dieser Darstellung Zweifel zu haben, denn dass ausgerechnet der größte Hersteller der USA gesetzlich vorgeschriebene Dokumentation nicht mehr finden kann, wirkt eigentümlich. Jedenfalls sagte Homendy auch, dass wenn nicht bekannt ist wer gearbeitet hat und was genau gemacht wurde, dass dies die Unfalluntersuchung massiv erschweren würde. Die NTSB-Leiterin erklärte auch, dass sie darum bittet, dass sich die Techniker freiwillig melden, denn es würde keinesfalls darum gehen behördlich zu verfolgen, sondern lediglich darum mehr über die Qualitätssicherung bei Boeing zu erfahren und natürlich auch darüber was eigentlich genau in diesem Bereich der Maschine repariert wurde.

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