Nicht nur die Corona-Krise hat das Land Kärnten in den letzten Monaten beschäftigt: Seit langem ist auch der Neubau der Justizanstalt Klagenfurt im Gespräch.
Die jahrelange Suche nach der passenden Lage gehört nun der Vergangenheit an. Denn: Als Standort wurde der Flughafen Klagenfurt festgelegt. Schon in diesem Monat soll das große Projekt öffentlich vorgestellt werden, wie 5min.at berichtet. Doch die Standortwahl trifft auf Kritik. „Rund um den Flughafen hätte es eigentlich eine neue Messe, wichtige Betriebe und ein Hotel geben sollen. Jetzt dürfte das Gefängnis die neue Attraktion im Bereich des Flughafens schlechthin werden?“, so Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer.
„Dass es sich beim aktuell größten öffentlichen Bauvorhaben in Kärnten ausgerechnet um ein Gefängnis handelt, muss vielen Kärntnerinnen und Kärntner sowie insbesondere unserer Jugend zu denken geben“, findet Köfer. Er hinterfragt zudem die europaweite Suche nach einem Architekten und fordert die Offenlegung aller sechs Projekte, die in die engere Auswahl gekommen sind: „Hier ist umfassende Transparenz gefragt, die ich im Sinne der Bevölkerung und der Steuerzahler auch einmahne.“
Team Klagenfurt-Chef Klaus-Jürgen Jandl sieht den Standort der neuen Justizhaftanstalt hingegen positiv. In einer aktuellen Aussendung erklärt er: „Die Entscheidung, den Neubau der Justizhaftanstalt Klagenfurt nahe dem Flughafen Klagenfurt zu errichten, ist eine wichtige und absolut richtige Entscheidung für die Landeshauptstadt. Nicht nur, dass eine Haftanstalt im Zentrum einer Stadt nichts zu suchen hat und damit der Standort an der Peripherie richtig gewählt wurde, besteht nunmehr auch die Möglichkeit, die dringend notwendige räumliche Erweiterung für Landesgericht und Staatsanwaltschaft zu gewährleisten. Das mit der zu erwartenden Investition von 55-60 Millionen Euro zudem Arbeitsplätze, während und nach dem Neubau, geschaffen werden, ist ein weitere positiver Aspekt dieser Entscheidung.“