Nach und nach wird bekannt wie verschiedene Fluggesellschaften mit den Kapazitätseinschränkungen am Flughafen Amsterdam-Schiphol umgehen. Beispielsweise verlegen Corendon, Transavia, Tuifly Netherlands und Royal Jordanian ihre Angebote teilweise auf andere Airports.
Die staatliche Air Malta wird das Kurspaar KM386/387 an den Verkehrstagen Montag und Mittwoch von/nach Rotterdam durchführen. Derzeit ist diese Verlagerung für den Zeitraum von 11. bis 27. Juli 2022 befristet, wobei man nicht ausschließen kann, dass diese Maßnahme verlängert werden muss.
Royal Jordanian wird am 13., 20. und 27. Juli 2022 nicht in Amsterdam, sondern in Maastricht landen und starten. Der Carrier wird seinen Passagieren einen Busshuttle-Service zur Verfügung stellen. Auch dieser Carrier kann derzeit nicht ausschließen, dass weitere Flüge verlegt werden müssen.
Bei Corendon Airlines sind deutlich mehr Flüge betroffen. Die Fluggesellschaft erklärte unter anderem, dass man 35 Verbindungen komplett streichen wird bzw. diese mit Angeboten ab kleineren niederländischen Airports zusammenlegen wird. Etwa 150 Flüge sollen von Schiphol nach Rotterdam verlagert werden. Es handelt sich um rund 25 Prozent des ab dem größten Flughafen der Niederlande geplanten Angebots.
Transavia hat allein im Juli 2022 bereits etwa 200 Flüge ab Schiphol gestrichen. Man geht davon aus, dass etwa 70 Prozent der Reisenden auf eigene Flüge ab anderen niederländischen Flughäfen umgebucht werden können. Die Kapazität, die man in Amsterdam abziehen muss, wird auf die Airports Eindhoven, Rotterdam und Brüssel verlagert. Das Unternehmen räumte auch ein, dass man für etwa 30 Prozent der Betroffenen noch keine Ersatzflüge – auch nicht im KLM-Streckennetz – gefunden hat.
Das Angebot teilweise nach Lüttich und Rotterdam verlagern wird Tuifly Netherlands. Das Unternehmen erklärte dazu unter anderem: „Neben dem nahegelegenen Rotterdam wurde Lüttich, gleich unterhalb von Maastricht gelegen, gewählt, weil dort die notwendigen Slots und Parkplätze vorhanden sind und die Öffnungszeiten günstig sind.“
Schiphol fordert American Airlines zur Einschränkung des Ticketverkaufs auf
Mittlerweile hat der Flughafen Amsterdam-Schiphol auch American Airlines dazu aufgefordert, dass der Verkauf von Flugtickets eingeschränkt werden soll. Man könne aufgrund der Kapazitätsgrenzen so viele Passagiere nicht abfertigen. Noch ist offen, ob das Oneworld-Mitglied auf andere Airports ausweichen wird oder die Verbindungen ersatzlos reduzieren wird. Der Verkehr zwischen Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika erfreut sich derzeit besonders hoher Nachfrage.
„Alle Anstrengungen sind darauf gerichtet, die Folgen für die Reisenden so gering wie möglich zu halten. Für Juli haben die meisten Fluggesellschaften und Reiseveranstalter mitgeteilt, dass nach einigen Anpassungen die große Mehrheit der Passagiere in den Urlaub fahren kann. Wir sind dankbar für die enormen Anstrengungen, die von Partnern, Passagieren und unseren Kollegen unternommen wurden, um dies zu ermöglichen“, so der Flughafen Schiphol in einem Statement.
Die österreichische Lufthansa-Tochter Austrian Airlines geht derzeit nicht davon aus, dass man das Angebot von/nach Amsterdam einschränken muss. Ein Sprecher erklärte unter anderem: „Wir stimmen uns bezüglich dieses Themas regelmäßig innerhalb der Lufthansa Group ab und sind im Austausch mit den Partnern im Ausland. Aus aktueller Sicht wird es keine Umleitungen oder größeren Einschränkungen in unserem Flugbetrieb nach Amsterdam geben“.