Der dänische Rentenfonds „Akademiker Pension“ trennt sich vollständig von seiner Beteiligung an der Billigfluggesellschaft Wizz Air. Die Entscheidung begründet man unter anderem mit der Einstellung der Geschäftsleitung bezüglich Arbeitnehmerrechten.
Bereits vor einigen Wochen stellte der Aktionär einige unangenehme Fragen und drohte mit dem Ausstieg. Nun macht man Nägel mit Köpfen und wird die gehaltenen Aktien verkaufen. Begründet wird die Entscheidung wie folgt: „Das Verhalten der Geschäftsleitung ist mit Menschen- und Arbeitnehmerrechten, wie sie unter anderem die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte festlegen, nicht vereinbar“.
Gegen Ende des Vorjahres forderte AkademikerPension die Geschäftsführung von Wizz Air zur Anerkennung von Betriebsräten und Gewerkschaften auf. Diesem Ansinnen haben sich auch 13 weitere Großaktionäre angeschlossen. Zunächst wurde – wie aus Aviation.Direct vorliegenden Dokumenten hervorgeht – das Ansinnen komplett ignoriert. Nach umfangreicher Medienberichterstattung wurde seitens der Wizz-Air-Geschäftsleitung zu einem Treffen eingeladen.
Allerdings hat sich, so AkademikerFonds, an der grundsätzlichen Einstellung nichts geändert. Dies führte letztlich dazu, dass man sich zum Verkauf der Aktien entschieden hat. Die Beteiligung an Wizz Air könne man nicht mehr in Einklang mit den eigenen Werten bringen. Der Rentenfonds gilt generell als Aktionär, der Firmen auch unangenehme Fragen stellt und den Exit nicht scheut.