Aspire Lounge Sofia (Foto: Jan Gruber).
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Aspire Sofia: Die Lounge, in der geraucht werden darf

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Der bulgarische Hauptstadtflughafen Sofia hat sich zum Ziel gesetzt ein Five-Star-Airport zu werden. Das will man unter anderem mit der Errichtung des geplanten Terminals 3 erreichen. Derzeit gibt es im Terminal 2 eine Business Lounge. Kommt diese bereits an das Fünf-Sterne-Ziel heran oder ist noch viel Luft nach oben?

Momentan sind am Flughafen Sofia die Terminals 1 und 2 in Betrieb. Die überwiegende Mehrheit der Airlines nutzt das T2, jedoch fliegt beispielsweise der Lowcoster Wizzair ab dem T1. Im T2 ist eine von Swissport betriebene Aspire-Lounge vorhanden. Der Zutritt ist an keine speziellen Bedingungen geknüpft, denn jeder Passagier kann gegen Zahlung von 30 Euro diese Einrichtung nutzen. Freien Zutritt haben Business-Class-Reisende bestimmter Airlines sowie Inhaber von Statuskarten einiger Carrier. Weiters werden auch Loungekarten wie Priority Pass und Dragon Pass akzeptiert.

Es handelt sich derzeit um die einzige Lounge, die im Terminal 2 des Flughafens Sofia auf Passagiere wartet. Alternativen gibt es somit nicht und bis zur Inbetriebnahme der geplanten dritten Abfertigungshalle ist nicht damit zu rechnen, dass weitere derartige Einrichtungen in Betrieb genommen werden.

Der Eingang zur Aspire-Lounge befindet sich nach der Sicherheitskontrolle rechter Hand im Erdgeschoss. Die Einrichtung ist mittels Treppe, Rolltreppe und Aufzug erschlossen und ausgeschildert. An Ort und Stelle ist sie nicht schwer zu finden, denn der Eingangsbereich ist durchaus auffällig gestaltet.

Genau diese Gestaltung bewirkt durchaus, dass hohe Erwartungen geschürt werden. Um es vorweg zu nehmen: Leider nein, diese können nicht wirklich erfüllt werden und das hat verschiedene Gründe. Nach Erledigung der Check-in-Formalitäten steht den Besuchern die Aspire-Lounge offen. Angeboten werden je nach Tageszeit kalte und/oder warme Snacks sowie zahlreiche Getränke, jeweils zur freien Entnahme.

Aspire Lounge Sofia (Foto: Jan Gruber).

Spartanische Auswahl, alte Geräte

Zum Besuchszeitpunkt war Frühstückszeit. Die Auswahl war sehr spartanisch und beschränkte sich auf das allernotwendigste. Sprich: Wurst, Käse, Butter, Brötchen, Croissants, bisschen Jogurt, bisschen Süßspeisen und das war es auch schon wieder. Mehr wurde nicht bereitgestellt. Wenn die Qualität gestimmt hätte, wäre es halb so wild. Aber genau die passte nicht wirklich, denn die Brötchen waren subjektiv empfunden nicht sonderlich geschmackvoll und der Belag machte es auch nicht gerade besser. Der „Schaukasten“, in dem Wurst, Käse und Butter vorgehalten wurden, lies sich dazu nur äußerst schwergängig öffnen.

Das war nur eine Art „Vorgeschmack“ darauf, dass auch andere Einrichtungen, in denen Lebensmittel vorgehalten werden, nicht gerade einfach zu öffnen waren. Zum Beispiel die in die Jahre gekommenen Schiebe-Kühlschränke, in denen Getränke wie Wasser und Cola zur Entnahme stehen, waren ebenfalls sehr schwergängig. Dazu kommt, dass ein Gerät wahrlich ein „Eiskasten“ war, denn das enthaltene Cola war gefroren. Dürfte wohl nicht richtig eingestellt gewesen sein, denn es ist sehr unwahrscheinlich, dass es beabsichtigt ist tiefgefrorenes Cola in Dosen zu servieren.

Die Sitzplätze in dieser Lounge sind in Ordnung. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um zu Arbeiten, relaxen oder zu Speisen. Doch dedizierte Essplätze gibt es viel zu wenige, denn es dominiert der „Sofa-Style“ mit je zwei Sitzen gegenüber und in der Mitte befindet sich ein kleines Tischchen. Steckdosen sind nur schwer zu finden, denn es gibt nur wenige, was nicht mehr zeitgemäß ist.

Aspire Lounge Sofia (Foto: Jan Gruber).

Hälfte der Lounge ist ein Raucherbereich

Definitiv aus der Zeit gefallen ist der Umstand, dass die Lounge in der gefühlten Mitte geteilt ist. Die eine Hälfte ist als Nichtraucherbereich geführt und im anderen Teil darf geraucht werden. Es handelt sich ausdrücklich nicht um eine Raucherbox, wie sie durchaus auch in anderen Ländern in Lounges anzutreffen ist, sondern um einen volleingerichteten Bereich der Lounge, der in etwa die gefühlte Hälfte der Gesamtfläche in Anspruch nimmt. Das ist mittlerweile absolut unüblich und in dieser Form nur noch sehr selten anzutreffen.

Der „Ausblick“ ist nicht vorhanden, denn die Fenster sind mit Folie abgeklebt, so dass man keinerlei Blick auf das Geschehen am Vorfeld hat. Bedingt durch die Lage im Erdgeschoss entsteht so durchaus ein bisschen eine Art von Kellerfeeling. Das müsste so einfach nicht sein, weil mit ein paar kleinen Veränderungen könnte die Lounge gemütlicher und angenehmer gestaltet werden.

Aspire Lounge Sofia (Foto: Jan Gruber).

Viel Luft nach oben

Die Aspire-Lounge am Flughafen Sofia hat definitiv enorm viel Luft nach oben. Angesichts des vom Airport selbst gesteckten Ziels ein Fünf-Sterne-Flughafen zu werden, sollte darüber nachgedacht werden in einem ersten Schritt das Konzept dieser Lounge komplett zu überarbeiten oder aber zumindest die Qualität der angebotenen Speisen zu verbessern sowie die in die Jahre gekommenen Geräte zu erneuern.

Der Eintrittspreis von 30 Euro bewegt sich im allgemeinen Durchschnitt, jedoch ist das Preisniveau in der Gastronomie im Sicherheitsbereich für landestypische Verhältnisse hoch, aber deutlich niedriger als beispielsweise in Österreich oder Deutschland üblich. Für Selbstzahler stellt sich bei dieser Lounge durchaus die Frage, ob die Kosten-Nutzen-Rechnung tatsächlich aufgeht.

Flughafen Sofia im Winter (Foto: Jan Gruber).
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