AUA-Chef kontert Wizzair, doch es läuft richtig mies

DHC Dash 8-400 (Foto: Jan Gruber).
DHC Dash 8-400 (Foto: Jan Gruber).

AUA-Chef kontert Wizzair, doch es läuft richtig mies

DHC Dash 8-400 (Foto: Jan Gruber).
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Erst am Montag rühmte sich Wizzair-Chef Jozsef Varadi damit, dass der von ihm geleitete Carrier den Marktanteil in Wien deutlich ausbauen konnte und jener von Austrian Airlines merklich schrumpfte. Deren Chef, Alexis von Hoensbroech, reagierte nun im Gespräch mit dem Kurier und deutete an, dass Wizzair mit leeren Flugzeugen fliegen würde.

Konkret sagte er, dem Kurier dass jeder mit leeren Flugzeugen fliegen könne und Austrian Airlines mit Augenmaß fliegen würde. Weiters achte man auf eine gute Auslastung und damit die Wirtschaftlichkeit der Flüge. Doch der AUA-Manager wirft dabei ein wenig mit Steinen aus dem Glashaus, denn die Auslastung vieler Austrian-Airlines-Flüge ist derzeit katastrophal schlecht. Das trifft besonders auch den Deutschland-Österreich-Verkehr. Aviation.Direct konnte auf zahlreichen Flügen subjektiv feststellen, dass die häufig eingesetzten DHC Dash 8-400 nichtmal zur Hälfte besetzt sind. Gleichzeitig bietet auch Austrian Airlines vergleichsweise günstige Tickets an, was ein klares Indiz für eine schwache Nachfrage ist.

Da Deutschland momentan durchaus konkrete Pläne verfolgt Wien zur Corona-Hochrisikoregion zu erklären, hätte dies zur Folge, dass in Deutschland erstmal Quarantäne angetreten werden muss oder ein negativer PCR-Test quasi als Beilage zur Bordkarte mitgenommen werden muss. Dies könnte sich insbesondere für Austrian Airlines und Eurowings sehr negativ auswirken und der Nachfrage einen weiteren Dämpfer verpassen. Mit kurzfristigen Anpassungen wäre daher zu rechnen.

Abgesehen von zwei Textern, die sich seit jeher als regelrechte PR-Schreiber für Austrian Airlines betätigen, stets in der Sorge, dass bei kritischer Berichterstattungen keine Einladungen für Langstrecken-Events in der Business Class kommen könnten, sind sich Medien und Branchenexperten einig, dass die momentane Nachfrage- und Auslastungssituation bei der AUA kritisch ist. Mitbewerber wie Wizzair stehen kaum besser da, denn Jozsef Varadi verschwieg, dass die ungarische Billigfluggesellschaft erst vor wenigen Tagen drastische Kürzungen ab Wien vorgenommen hat. Carrier wie Easyjet und Ryanair sind da ein wenig offener und gaben öffentlich zu, dass im Herbst und Winter aufgrund geringer Nachfrage, die auch den Reisebeschränkungen geschuldet sind, reduziert werden muss.

Konzern muss weiter kürzen

Austrian Airlines wird wohl oder übel ebenfalls die Kapazitäten reduzieren müssen. Es wird sich auch sehr bald die Frage stellen, ob die Ausflottung der DHC Dash 8-400 möglicherweise aufgeschoben werden könnte, denn zahlreiche Strecken geben momentan nicht das Potential für Embraer 195 her. Das auch ungeachtet dessen, dass so mancher Journalist versucht die Lufthansa-Tochter besonders gut da stehen zu lassen.

Konzernchef Carsten Spohr liefert hierfür auch den besten Beweis, denn Bloomberg berichtet, dass dieser vor seiner Belegschaft erklärte, dass die momentane Buchungslage katastrophal ist. Man liege für Oktober 2020 bei weniger als zehn Prozent des Vorjahreswert und das konzernweit. Das bedeutet also, dass auch bei Austrian Airlines – wie erwähnt – nur wenige Vorausbuchungen vorhanden sind. Spohr will nun gruppenweit die Kapazität reduzieren und dabei stehen so etwa 25 Prozent des Vorjahreswerts zur Diskussion. Eine finale Entscheidung ist noch nicht gefallen.

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