Ungeachtet des Umstands, dass die de Havilland Dash 8-400 derzeit das Rückgrat der Kurzstreckenflotte von Austrian Airlines ist, hält das Unternehmen am Phase-Out-Zeitplan fest. Die Ära der Turbopropflugzeuge soll Ende März 2021 enden. Bis die letzte Dash ausgeflogen ist, wird es aber noch einige Zeit dauern.
Derzeit sind noch acht DHC Dash 8-400 im aktiven Liniendienst der AUA. Auf fast allen Strecken, die mit der Range dieses Musters erreichbar sind, kommt der Maschinentyp zum Einsatz. Die Nachfrage ist momentan so gering, dass selbst das zweitkleinste Flugzeug der Flotte, Embraer 195, zu groß ist. Oftmals herrscht auch in den Turboprops gähnende Leere, jedoch sind die Betriebskosten – im direkten Vergleich mit dem Embraer 195 – deutlich niedriger. Somit ist der Dash-Einsatz für die AUA kostengünstiger.
Innerhalb des Unternehmens können viele Mitarbeiter nicht nachvollziehen warum der einzige Maschinentyp, der einigermaßen wirtschaftlich betrieben werden kann, Ende März 2021 aus dem Verkehr gezogen werden soll. Im Vorjahr kündigte man diesen Schritt an und argumentierte damit, dass beispielsweise Airbus A320 aufgrund der höheren Sitzplatzkapazität wirtschaftlicher betrieben werden können. Zwischenzeitlich änderten sich die Voraussetzungen grundlegend, denn auf vielen Strecken „verirren“ sich nur noch wenige Passagiere in Flugzeuge der Austrian Airlines. Zwar gibt es Hoffnung, dass sich die Situation im Sommer entspannen könnte, doch bis dahin ist es noch ein langer Weg.
„Ende März planen wir die Flieger dann aus der Operations zu nehmen. Ein fixes Datum für den offiziellen Letztflug gibt es nicht. Bis uns dann wirklich die letzte Maschine verlässt wird es aber Oktober/November werden. Es werden dann nach und nach die Phase-Out Checks und Überstellerflüge durchgeführt“, so eine Sprecherin der Austrian Airlines.
Auf die Nachfrage, ob sich das Unternehmen offenlässt, dass die DHC Dash 8-400 möglicherweise doch einige Wochen oder Monate später in den Ruhestand geschickt wird, antwortete die Medienreferentin gegenüber Aviation Direct: „Zum jetzigen Zeitpunkt ist Ende März fix als End-of-Ops für alle Dash Turboprops entschieden. An der Entscheidung gibt es auch nichts zu rütteln“.
Das könnte also zur Folge haben, dass Austrian Airlines ab April 2021 auf manchen Strecken noch mehr leere Sitze durch Europa fliegen wird, denn das nächstgrößere Muster ist mit 120 Sitzen bestuhlt und benötigt vergleichsweise deutlich mehr Treibstoff. Die DHC Dash 8-400 verfügt laut AUA-Homepage über 76 Sitzplätze für Passagiere. Unterm Strich steht dann, dass höhere Kosten bei geringer Nachfrage für mehr Verlust sorgen könnten.
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