AUA-Vorstand bricht Verhandlungen ab – Gewerkschaft beruft Betriebsversammlungen ein

Embraer 195 (Foto: Jan Gruber).
Embraer 195 (Foto: Jan Gruber).

AUA-Vorstand bricht Verhandlungen ab – Gewerkschaft beruft Betriebsversammlungen ein

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Der Betriebsrat und die Gewerkschaft Vida halten am 7. März 2023 bei Austrian Airlines Betriebsversammlungen ab. Es ist daher mit Beeinträchtigungen im Flugverkehr zu rechnen. Ausfälle und Verspätungen können nicht ausgeschlossen werden. Hintergrund: Laut Arbeitnehmervertretern habe der AUA-Vorstand die Sozialpartnerverhandlungen abgebrochen.

Bereits seit einiger Zeit herrscht zwischen Betriebsrat bzw. Gewerkschaft und der Generaldirektion der Fluggesellschaft dicke Luft. Das Sparpaket, das im Zuge der Corona-Pandemie abgeschlossen wurde, soll zwar in diesem Jahr auslaufen, jedoch denkt man seitens der AUA ungeachtet der jüngsten Teuerungen nicht an Anpassungen der Löhne und Gehälter. Die Verhandlungssituation ist mittlerweile so festgefahren, dass laut Vida der Vorstand von Austrian Airlines den Tisch verlassen habe. Von einem einseitigen Abbruch der Gespräche ist die Rede.

Die Arbeitnehmervertreter erheben in einer Medienmitteilung durchaus schwere Vorwürfe. Die AUA-Beschäftigten lassen sich aber nicht billig abspeisen, die Teuerung ist weiter auf Rekordniveau. Wir werden die weitere Vorgehensweise am 7. März gemeinsam mit den Beschäftigten ab 9 Uhr in einer Betriebsversammlung am Flughafen Wien beraten“, so Daniel Liebhart, Vorsitzender des Vida-Fachbereichs Luftfahrt.

Die Gewerkschaft stellt es so dar, dass über das Sparpaket, dem die Arbeitnehmervertreter zugestimmt haben, der staatlich besicherte Kredit finanziert werden sollte. Der AUA sei es aufgrund hoher Einnahmen aber möglich gewesen, dass die vorzeitige Rückzahlung über den regulären Cashflow sowie eine von Konzernmutter Lufthansa bereitgestellte Kreditlinie erfolgt ist. Dazu Liebhart: „„Das heißt nichts anderes, als dass der Kredit vorzeitig aus eigener Wirtschaftskraft getilgt werden konnte, was im Grunde eine gute Sache ist, und wodurch das Personalsparpaket somit seine Berechtigung verloren hat“.

In den abgebrochenen Gesprächen sollte es auch darum gehen, dass der Flugbegleiterberuf finanziell attraktiver gemacht werden sollte. Aber diese Zusage sei in den letzten Wochen wieder zurückgezogen worden. Der Verhandlungsabbruch erfolgte diese Woche durch den Vorstand, ohne ein Angebot auf den Tisch gelegt zu haben. Zeitgleich seien die Beschäftigten vom Vorstand über den Abbruch in Kenntnis gesetzt und es sei ihnen eine freiwillige, unverbindliche und widerrufbare Gehaltserhöhung in Aussicht gestellt worden, kritisiert Liebhart.

„Mit diesem scheinheiligen Vorgehen versucht der Vorstand zu rechtfertigen, dass auf Führungsetage – wie der Vorstand gestern selbst in einer Mitarbeiterinformation kommuniziert hat – Bonuszahlungen nun wieder kräftig fließen sollen. Bizarr dabei ist, dass sich diese Zahlungen am Vorjahresgeschäfts bemessen. Die Beschäftigten befanden sich damals aber noch in Kurzarbeit und mussten auf einen beträchtlichen Teil ihres Einkommens verzichten, um die AUA zu retten. Jetzt stellte sich aber heraus, dass diese Sparmaßnahmen dazu beigetragen haben, dass die Führungskräfte ihren Bonus vorzeitig erhalten und der Vorstand nicht einmal bereit ist, mit uns Verhandlungen auf Augenhöhe weiterzuführen“, so Liebhart empört. „Wir fordern das AUA-Management umgehend auf, mit uns auf Augenhöhe zu verhandeln und den Beschäftigten die verdiente Wertschätzung entgegenzubringen. Schließlich sind sie es, die das Unternehmen auf Erfolgskurs bringen. Wenn schon die Managementebene nun wieder ihre Leistungsvergütung erhalten soll, dann haben sich die Beschäftigten eine weitere Abgeltung ihres großen Einsatzes für das Unternehmen mindestens ebenso verdient“.

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